Wir stecken in einer Phase radikalen Umbruchs – und neue Zeiten brauchen neue Bilder. Von Blurred Lines bis Digital Humans: Hier sind die aktuellen Trends.
Es ist verrückt, was wir gerade erleben. Eine Pandemie stellt elementare Gewissheiten infrage. Gleichzeitig sorgt ein Digitalisierungsschub inklusive KI-Boom dafür, dass immer öfter Realität wird, was gestern noch Science-Fiction schien. Kein Wunder, dass all dies sich auch in einem Wandel der Bildsprachen niederschlägt.
Besonders deutlich wird das in der Illustration, die in den letzten Jahren ja riesige Bedeutung gewann. Fast durchweg waren farbenfrohe, fröhlich stimmende und plakativ vereinfachte Formen zu sehen, die rein vom Look her in die »ZEIT« ebenso gut passten wie in ein modernes Kinderbuch. Diese Art von Bildern ist keineswegs »out«, sondern – im Gegenteil – erfreulicherweise im Mainstream von Design und Marketing angekommen. Wo zeitgeistigere Visuals gefragt sind, lässt sich jedoch eine Hinwendung zu erwachseneren Ästhetiken beobachten, die weniger heile Welt transportieren und größere Anforderungen an die Betrachtenden stellen.