Quantcast
Channel: Claudia Gerdes – PAGE online
Viewing all 991 articles
Browse latest View live

Visueller Trend: Grafikdesign goes 3D

$
0
0

Interview mit Mark Bohle über neue 3D-Looks im Grafikdesign, welche Tools er dabei nutzt und warum allzu cleane Looks out sind.


Ob avantgardistische Plakate für Events oder Illustrationen für einen Studienratgeber von »ZEIT Campus« – Mark Bohle wartet mit überraschenden, dreidimensionalen Visuals auf. Er gestaltete auch das Cover unser Titelgeschichte in PAGE 8/2019 »Visual Trend 3D. Looks & Tools für eine neue Design-Ära«. Fragen an den jungen Designer, der nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart jetzt in Barcelona lebt und arbeitet.

Die bisher übliche 3D-Ästhetik war eher auf cleane Perfektion ausgelegt. Wieso kreieren Sie andere Looks?

Mark Bohle: Die Zeit des geleckten Hochglanzmagazin-3D-Looks scheint überschritten. Vielleicht eine Reaktion auf die Perfektion, die man überall erlebt, auch beim Interior-Design von Shops und Bars. Wenn ein Haus aussieht wie ein Apple-Rechner, gibt es keine Reibungspunkte mehr, an denen das Auge ansetzen kann. Generell muss es in der Gestaltung auch Fehler geben. In der Typo geht der Trend ja ebenfalls weg von der Perfektion hin zu oft sehr extrovertierten Schriften.

Viele Gestalter bringen sich wie Sie gerade selbst Cinema4D bei. Entsteht da womöglich ganz von selbst Glitch Art?

Natürlich ist das ein zweischneidiges Schwert. Wenn man sich neue Felder sucht und mit zwei linken Händen drangeht, können Fehler passieren, aber es kommen auch frische Ergebnisse heraus.

Welche Tools nutzen Sie?

Illustrator für Typo, Photoshop-Pinsel und Cinema4D für Objekte. Inzwischen arbeite ich aber viel mit dem iPad, so dass alles jetzt oft in Procreate zusammenläuft. Eigentlich ein sehr beschränktes Programm im Vergleich zu Photoshop, aber es macht viel mehr Spaß. Einfach auf die mit Procreate-Standardpinseln gezeichneten Formen ein bißchen Weiß auftragen und weichzeichnen – zack, ploppen sie auf und wirken dreidimensional. Auch mit einer Oculus-Brille und Googles Tilt Brush experimentiere ich.

Fühlt sich das vielversprechend an?

Noch ist viel Effekthascherei dabei, die Möglichkeiten sind sehr reduziert. Aber das ändert sich ständig. Im dreidimensionalen Raum zu arbeiten, ist eine ganz andere Geschichte, als Dinge am Computer zu konstruieren. Auf Dauer wird daraus notgedrungen eine andere Ästhetik resultieren.

 

Plakat für den Club Laut in Barcelona, entstanden mit dem Studio Basora

 

 

Kampagne für Saïd, eine Kollaboration des Fashion-Labels Fahrenheit aus Barcelona und den Architekten Cainelliklaska aus Berlin, die gemeinsam einen Tisch entwickelt haben (Fotografie: Dimitri Daniloff)

 

 

Plakate für das Stuttgarter Kulturzentrum Merlin, gestaltet zusammen mit Raffael Kormann

 

 

Illustrationen für den Masterstudium-Ratgeber von »Zeit Campus«, Art-direktion Beate Zollbrecht

 

[9368]


»Letzte Worte« – ein ziemlich witziges illustriertes Heft über den Tod

$
0
0

Goethe oder Coco Chanel? Hier erfährt man, wer auf dem Sterbebett am geistreichsten war …

Zehn berühmte Menschen und Todesfälle handelt der beliebte Illustrator Moritz Wienert im bunten Heftchen »Letzte Worte« ab. Darunter Goethe, der angeblich schon im Vorwege festlegte, welche »letzten Worte« von ihm überliefert werden sollten. Was auch geklappt hat.

Oder »Sissi«, die legendäre Kaiserin von Österreich-Ungarn, der ein italienischer Anarchist am Genfer See auf dem Weg zu einem mit einer Feile ins Herz stach. Worauf sie überhaupt nicht gefasst war, ja was zuerst nicht mal gemerkt hat …

Die kleine, aber feine Publikation erschien im Hamburger 3° Verlag. Der bringt nicht nur die beliebten Erzeugnisse des Illustratorenkollektivs Tapir & Klotz heraus, sondern auch die bunten So-So-Hefte, jeweils mit einem Cover im Riso-Druck versehen. Jede Publikation stammt von einem anderen Illustrator, der sein Thema selbst wählt. Eva Revolver äusserte sich auf diese Weise schon zu Stadthunden, Barbara Dziadosz zu Käfern oder Mathias Barth zu Sushi. Auch witzige Postkarten mit Illustrationen aus den Heften gibt es.

Acht So-So-Hefte sind bereits erschienen, die einzeln 6 Euro kosten. Die ganze tolle Kollektion ist für 36 Euro zu haben.

 

 

 

Moritz Wienert: Letzte Worte
So-So #7
DIN A6, 21 Seiten, durchgehend farbig illustriert
zweifarbiger Riso-Umschlag, mit Postkarte
6 Euro
Bestellen beim 3° Verlag

 

 

Tipps & Tricks fürs Zeichnen mit Tusche

$
0
0

Sprühen, spritzen, klecksen, pusten, tupfen, abdecken – so erzielt man interessante Effekte beim Tuschezeichnen

Wie arbeitet arbeitet man mit Tuschelavuren? Was für Effekte entstehen beim Abtupfen mit unterschiedlichen Materialien? Wie schafft man Tiefe durch unterschiedliche Farbtöne?

Mit solchen Fragen geht es los in Bridget Davies wunderbarem neuen Buch mit dem schlichten Titel »Tusche«. Es ist der erste Band der neuen Reihe »Lust auf Kunst« aus dem Verlag Laurence King, die in verschiedene Mal- und Zeichentechniken einführt. Neben den Grundtechniken wartet der robuste kleine Hardcover-Band aber vor allem mit jede Menge Anregungen für Experimente auf. Dabei kommen einfache Hilfsmittel zum Einsatz wie Steinsalz, Wäschebleichmittel, Getreidekörner, Rasierschaum oder Frischhaltefolie.

Aber auch das Abdecken einzelner Bildbereiche mit Acryl oder Wachs, Kratz- und Falttechniken oder das Marmorieren werden erklärt, zudem gibt es ein Kapitel über das Mischen von Tusche mit anderen Medien wie etwa Gesso oder Blattgold.

Handlich, schön gestaltet und vor allem höchst anschaulich ist dieser Band übers Tuschezeichnen geworden. Geschrieben hat ihn britiische Zeichnerin Bridget Davies, die selbst vor allem im Modebereich arbeitet und eine Meisterin ihres Faches ist. Für gerade mal 18 Euro gibt‘s genug Tipps und Inspirationen, um das Buch für lange Zeit zum Begleiter am Zeichentisch zu machen.

 

Fotos: Barbara Dietl für Laurence King

 

Bridget Davies: Tusche
Hardcover128 Seiten168 x 216 mm
200 farbige Abbildungen
ISBN 978-3-96244-083-1
18 Euro
Versandkostenfrei beim Verlag Laurence King bestellen

 

Die besten Portrait-Fotografen – von Berlin bis Wien

$
0
0

Authentische und zeitgemäße Portraitfotos zu schießen ist schwer. Wir stellen Fotografen vor, die diese Kunst beherrschen.

Wirklich gute Portrait-Fotografen – oben Bilder von Anne-Sophie Stolz – findet man nicht leichter als die berühmte Nadel im Heuhaufen. Dabei sind gute Portrait-Bilder, die natürlich und interessant wirken, auch für viele Designprojekte extrem wichtig. Zum Beispiel für Personal Websites, über die es in der neuen PAGE 9.2019 einen ausführlichen Artikel gibt. Aber auch überall sonst, wo herausragende, überzeugende Bilder von Menschen gefragt sind und womöglich über den kommunikativen Erfolg eines Projekts entscheiden, sollte man mit herausragenden Fotografen arbeiten. Darum stellen wir hier einige der besten Portrait-Fotografen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich vor.

Anne-Sophie Stolz, Karlsruhe
Lebendig und dynamisch sind die Bilder dieser Fotografin – ebenso wie ihre sehenswerte Website. Diese gestaltet sie übrigens selbst, auch wenn sie anfangs ein befreundeter Designer sie unterstützte (der nicht ganz unbekannte Sascha Fronczek). Jedenfalls macht es viel Spaß, die inhaltlich und visuell höchst vielseitigen Fotos auf der Site zu erkunden – vom Porträt eines Polizeikommissars bis zu Bildern der Gründer der Berliner Kreativagentur The Goodwins.
www.annesophiestolz.de
Instagram @anne.sophie.stolz

 

Meike Kenn, Berlin
Künstlerporträts gehören zu den Steckenpferden von Meike Kenn. Zusammen mit der Kuratorin und Kunsthistorikerin Barbara Green arbeitet sie am Projekt INSIDEOUT: Bei Studiobesuchen entstehen Bilder der Künstler selbst und ihrer Arbeitsatmosphäre. Die Ergebnisse werden wir in einem Buch und einer Ausstellung zu sehen bekommen. Aber auch Schauspielerinnen wie die hier gezeigte Maike Jüttendonk, DJs oder eine syrische Aktivistin können vor ihrer Kamera stehen. Im August fotografiert sie das Ensemble der Volksbühne.
www.meikekenn.com
Instagram @meikekenn

 

Kathrin Ahäuser, Dortmund
Vor allem macht Kathrin Ahäuser sanfte, manchmal fast poetische Porträtfotos, die viel Nähe zum Porträtierten erzeugen. Wenn sie mehr erzählen möchte, entstehen aber auch Kurzfilme – wie beim Projekt https://pillepalle.info, das sich kritisch mit der Wirkung der Antibaby-Pille auseinandersetzt und 2019 zum Grimme Online Award nominiert war. Auf dem hier gezeigten Foto ist die Editorial-Designerin Lea Ricking zu sehen.
https://kathrin-ahaeuser.de

 

Peter Hauser, Zürich
Ein äusserst vielseitiger Fotograf, sowohl was Themen als auch Looks angeht. Darum hat er auch zwei Websites und zwei Instagram-Accounts: https://diary.peterhauser.ch sowie @peterpeterhauser, wo er als experimenteller »Visual Artist« auftritt, und http://peterhauser.ch sowie @peterhauserphoto, wo er fotografische Auftragsarbeiten zeigt. Alles absolut sehenswert. Hier zeigen wir ein Bild der Moderatorin und Stand-Up-Comedian Hazel Brugger, das er für das Schweizer »Style«-Magazin auf einem Schrottplatz schoss.
http://peterhauser.ch

 

Julia Sellmann, Köln
»Takes photos to tell stories«, ist das Motto der Fotografin, die für ihre ausdrucksstarken Bilder von Menschen von »Zeit« oder »SZ-Magazin« öfter auch für Reportagen gebucht wird. Hier zeigen wir ein Foto von Fagott-Spielerin Diana Rohfelder vom Gürzenich Orchester, dem Sinfonieorchester der Stadt Köln. Fürs aktuelle Programmheft porträtierte Julia Sellmann die Musiker – und einige Konzertbesucher.
http://juliasellmann.com/

 

Manuel Nieberle, München
Der 1993 am Fuß der Alpen geborene Manuel Nieberle kam übers Skateboarden zur Fotografie, studierte dann in München. Seine Porträts zeigen öfters mal Musiker und erscheinen bei »Monocle«, »Vice« oder »Intro«. Auch für Modemarken wie Diesel, H&M oder Weekday hat er schon fotografiert. Hier zu sehen: Theaterregisseurin Gina Penzkofer.
www.manuelnieberle.com
Instagram @manuelnieberle

 

Katsey, Wien
Theresia Katona und Barbara Seyr bilden das Duo Katsey, das für elaborierte High-End-Fotografie steht. Ihr breites Spektrum reicht von Werbe- bis Dokumentarfotografie. Das gezeigte Bild stammt aus einer Fotoserie, die für »Cure« entstand (eine Beilage der Zeitung »Stardard«) und die Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern zeigte.
https://katsey.org

 

Daniel Feistenauer, Hamburg
Unser Hamburger Lieblingsfotograf bleibt Daniel Feistenauer, dessen Arbeit – wie er selbst sagt – sich zwischen empathischen Porträts und Fashionfotografie bewegt. Wir haben ihn bei PAGEonline bereits ausführlich vorgestellt. In unserem Interview hat er auch verraten, warum auf manchen seiner Porträtbilder gar nicht so viel von der Person zu sehen – und dabei doch aussagestarke Bilder herauskommen.
www.danielfeistenauer.com
Instagram @danielfeistenauer

 

Clara Nebeling, London/Berlin
Eigentlich bewegt sich die junge Fotografin vor allem im Fashion-Bereich, und das schon schon sehr erfolgreich. Aber sie schießt auch eindrücklich Portraits von Menschen, wie zuletzt für ihr Projekt @eunited.co. Mit Fotos von Paaren, die aus verschiedenen europäischen Ländern stammen, warb sie für dort die Europa-Wahlen. Die Motive sind auf ihrem Instagram-Account @claranebeling zu sehen – einschließlich eines Fotos ihrer Eltern, einem deutsch-portugiesischen Paar. Vertreten wird Clara Nebeling von AK/Kurse Artist Manaagement aus Hamburg.
www.claranebeling.com
http://akkruse.com


Öffentliche Ausschreibungen für Designer

$
0
0

Immer wieder werden bei öffentlichen Designaufträgen kostenlose Entwürfe verlangt. Das sagt ein Experte dazu.

Eigentlich haben öffentliche Auftraggeber tolle Jobs zu vergeben, doch die Vergabepraxis lässt stark zu wünschen übrig. Allein die Ausschreibungen auf unübersichtlichen Plattformen zu finden, ist eine Herausforderung. Dann erwarten die Bewerber Berge von Bürokratie.

Das Schlimmste aber ist: Gerade die öffentliche Hand fordert bei ihren Ausschreibungen immer wieder kostenlose Entwürfe. Ein uraltes Problem, was es aber keinesfalls besser macht. Wir hatten hier zum Beispiel über die ziemlich skandalöse Ausschreibung des Corporate Designs für Internationale Deutsche Turnfest Leipzig berichtet.

 

Was tun die Designverbände gegen unfaire Ausschreibungen?

Wohl wenige Menschen in Deutschland haben sich so umfassend in die Tücken von Ausschreibungen für die Kreativwirtschaft hineingearbeitet wie José Planas. Als Spezialist für das Thema wurde er in den Vorstand der AGD (Allianz Deutscher Designer) gewählt und bietet dazu über das AGD-Weiterbildungsangebots »Design macht: Business« Seminare und Webinare an. Außerdem leitet er das AGD-Projekt »Öffentliche Kreativ-Aufträge müssen besser werden«. Dabei berät er auch Vergabestellen. Als Kommunikationsdesigner arbeitet er zudem selbst in einer großen Bundesbehörde im Bereich Marketing und weiß, wie sich die Lage auf Seite der Behörden darstellt.



 

INTERVIEW JOSÉ PLANAS, AGD

Was läuft schief bei Ausschreibungen, die kostenlose Entwürfe verlangen?

José Planas: Leider werden Kreativleistungen häufig nicht als anders beschafft als Stühle oder ein Fuhrpark. Man weiß nicht, dass der Entwurfsprozess bereits wichtiger Bestandteil der Gesamtarbeit ist. Dass die Vergabeseite die Branche nicht kennt, merkt man schon an Details. Bei der Eignungsprüfung werden unangemessene Kriterien vorausgesetzt, zum Beispiel viel zu hohe Umsatzvolumen bei den Agenturen oder eine Eintragung ins Handelsregister. Freiberufler sind dort in der Regel nicht eingetragen. Es fehlt also schlicht Wissen über die Prozesse beim Einkauf von Kreativität – da müssen wir Überzeugungsarbeit leisten.

Designer beklagen auch mangelnde Transparenz, fühlen sich mit einer Black Box konfrontiert.

Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Kreativen sich Vergabe-Know-how aneignen müssen. Das ist New Business und läuft bestenfalls sehr professionell – vor allem natürlich in großen Agenturen. Wenn man die Instrumente kennt, kann man immer zielgenauer arbeiten. Schon an den formalen Kriterien scheitern 15 bis 25 Prozent der Bieter. Wenn eine Agentur der Einreichung zum Beispiel ihre AGBs beilegt, ist sie direkt draußen. Eigentlich scheint das normal, aber bei einer Ausschreibung kann man eben keine eigenen Konditionen auffahren.

»Schon an den formalen Kriterien scheitern 15 bis 25 Prozent der Bieter.«

Können etwa nur große Agenturen an Aufträge kommen?

Für kleine Agenturen ist es schwerer, das ist Fakt. Was aber allgemein für die systematische Akquise von New Business gilt. Andererseits erlaubt es die neue UVgO (die Unterschwellenvergabeverordnung) Kleinstaufträge bis 1000 Euro händisch zu vergeben. Solche Direktaufträge interessieren wiederum die großen Agenturen weniger. Außerdem lassen sich durch die sogenannte Verhandlungsvergabe Auftragswerte bis 30000 Euro »freihändig« vergeben. In manchen Bundesländer geht das inzwischen sogar bis zu Maximalwerten von 50000 Euro. Bei dieser Vergabeart werden drei oder vier Marktteilnehmer ausgewählt und eingeladen, Angebote abzugeben. Dafür muss der Kreativdienstleister aber bei der Vergabestelle bekannt sein.

Und wie schafft man das?

Zum Beispiel durch die sogenannte Präqualifizierung. Das einmal zu erledigen, ist auch für öffentliche Ausschreibungen sinnvoll, um nicht für jeden Auftrag wieder diesen Teil des Eignungstests durchlaufen zu müssen. Dafür weist man bei der Industrie- und Handelskammer einmal pauschal seine Eignung nach, indem man auf elektronischem Wege alle geforderten Information und Dokumente abgibt. Wer präqualifiziert ist, landet in einer Datenbank, die die Vergabestellen dann konsultieren können und sollen (siehe www.pq-vol.de).

Es bleibt das Problem, dass die Verantwortlichen die Kreativszene zu wenig kennen. Sie sind auch bei der öffentlichen Hand als Berater tätig – wie bereit ist man dort dazuzulernen?

Die Bereitschaft ist da, aber solch eine Beratung ist natürlich nicht kosten- und zeitneutral. Als besonders hilfreich für eine gelungene Zusammenarbeit haben sich regionale Workshops erwiesen, in denen öffentliche Auftraggeber und Kreativdienstleister sich gemeinsam weiterbilden und von der Erfahrung der anderen Seite profitieren.

Keine leichte Aufgabe angesichts der Vielzahl der Beteiligten.

Ja, es gibt über 30 000 Vergabestellen in Deutschland. Besonders in den Kommunen machen das die Sachbearbeiter nebenbei, nach bestem Wissen und Gewissen. Dabei müssen sie sich an komplexe Gesetze halten, die zudem in den einzelnen Bundesländern teilweise unterschiedlich sind. Auch die Rechtssprechung ist alles andere als einheitlich.

Es ist nötig, dort nachzuhaken, wo etwas schiefgelaufen ist.

Was unternimmt ein Berufsverband wie die AGD?

Wir sind mit unserem Projekt »Öffentliche Kreativ-Aufträge müssen besser werden« aktiv und beraten Vergabestellen. Zunächst einmal müssen vorhandene gute Gesetze auch angewendet werden. Zum anderen ist es nötig, dort nachzuhaken, wo es etwas schiefgelaufen ist. Übrigens können uns Kreative über creative-consult@planas.com gerne good & bad cases zuschicken: Wir kümmern uns.

Besteht Hoffnung auf mehr Übersichtlichkeit in der Zukunft?

Wir stecken gerade mittendrin im Umschwenken auf komplett elektronische Prozesse, was hoffentlich zu einer Vereinheitlichung führt. Die E-Vergabe ist bei Ausschreibungen jetzt schon Pflicht, nationale Ausschreibungen müssen zudem auf bund.de auffindbar sein. Aber wer erstmals mit öffentlichen Vergaben konfrontiert ist, wird auch in Zukunft einen Lernprozess durchlaufen müssen. Das ist nicht anders als bei einer neuen Software, mit der man sich als Kreativer ja auch auseinandersetzen muss.

[8729]

Fotoausstellungen in Berlin und Hamburg

$
0
0

Der BFF – Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e. V. lädt zu Ausstellungen und einem interessantem Vortragsprogramm ein.

© Walter Schels

Am Donnerstag, den 8. August, eröffnen im X LANE Interim Space in Berlin gleich vier große Ausstellungen, mit denen der BFF sein 50jähriges Jubiläum feiert. 

Die Schau »Ikonen« zeigt herausragende Arbeiten von Fotografenlegenden wie F.C. Gundlach, Walter Schels, Thomas Hoepker, Hans Hansen, Andreas Feininger oder Oliviero Toscani.

Volker Hinz, der zwischen 1974 und 2012 für den »Stern« zahllose wegweisende Fotos schoss, sowie der ostdeutsche Reportagefotograf Thomas Billhardt bekommen Extra-Ausstellungen.

Zudem sind unter dem Titel »Your Signature« Fotos und Filme von weiteren 144 BFF-Mitgliedern zu sehen.

 

William S. Burroughs, Poet der Beat Generation, 1987 fotografiert von Volker Hinz

 

Am 17. August findet als Rahmenprogramm ein »Tag der Fotografie« statt, bei dem es in Vorträgen und Diskussionsrunden unter anderem um Themen wie die BFF art initiative oder die Sichtbarkeit von Fotografinnen geht.

Natürlich bezieht der BFF auch die Fotografenstadt Hamburg mit in ihre Jubiläumsveranstaltungen mit ein. Im September kommen die Ausstellungen nach Hamburg ins wunderbare Oberhafen Quartier. Eröffnung ist am 20. September um 19 Uhr, zu sehen sind die Schauen bis 29. September.

Mehr Infos unter https://50jahre.bff.de.

 

Webdesigner gesucht!

$
0
0

Wer hat die Website von Terézia Mora gestaltet? Bitte melden!

 

Eine Portfolio-Site wirklich individuell und interessant zu gestalten, ist schon keine einfache Aufgabe. Noch schwieriger wird es bei Personal Websites, wo Menschen im Mittelpunkt stehen, die sich nicht hinter tollen visuellen Kreationen verstecken können.

Ums Design solcher persönlichen Online-Auftritte geht es in einem großen Artikel in der aktuellen PAGE 9.2019.

Bei der Recherche sind wir auf die wunderbare Website von Terézia Mora gestoßen. Die Schriftstellerin wurde unter anderem mit ihren Romanen um den IT-Spezialisten Darius Kopp bekannt (»Der einzige Mann auf dem Kontinent« und »Das Ungeheuer«, als dritter Teil der Trilogie erscheint am 9. September »Auf dem Seil«). Die in Ungarn geborene Mora gewann schon jede Menge schwergewichtige Literaturpreise und machte sich auch als Übersetzerin  einen Namen.

Ihre Website www.tereziamora.de führt einen gleich mitten in einen ihrer Texte und in ihr Sprachuniversum hinein – ein perfekter Einstieg also auch für alle. Das Design mit seitenfüllendem Text und hier und da eingefügten Bildern wirkt äusserst zeitgemäß. Doch auf Nachfrage bei Mora stellt sich heraus: Die Website entstand schon 2004 (und war übrigens schon responsiv, bevor es überhaupt das iPhone gab!).

Natürlich wollten wir wissen, wer die Site gestaltet hat, doch trotz intensiver Suche konnte Terézia Mora den Namen des Gestalters nicht mehr eruieren.

Sachdienliche Hinweise nehmen wir gerne entgegen!

 

[9686]

Speicherkarten löschen

$
0
0

Sie dachten, Sie hätten ihre Bilder gelöscht? Vielleicht sind sie jetzt in einer Ausstellung zu sehen.

Vorsicht beim Weiterverkauf gebrauchter Datenträger! Was gelöscht zu sein scheint, ist nicht unbedingt weg, wie die Fotoausstellung »Nothing‘s Lost In Numbers« zeigt.

Felix Gärtner und Romano Dudas haben dafür auf eBay 31 gebrauchte, scheinbar leere Speicherkarten aus aller Welt gekauft. Mit einem gängigen Datenrettungsprogramm machten sie die enthaltenen Bilder und Videos wieder sichtbar und zeigen sie jetzt in der Stuttgarter Galerie Kernweine. 

Eine ziemlich voyeuristische Angelegenheit also. Doch der in London lebende Fotograf und New-Media-Artist Felix Gärtner sowie Romano Dudas (unter anderem Kurator und Gestalter des Aktfoto-Magazins »The Opéra«) wollen natürlich nicht nur zu teils kuriosen Einblicken ins Leben fremder Leute einladen. Ein gewisses Unbehagen beim Besucher in Hinblick aufs Thema Datensicherheit zu erzeugen, ist auch geplant … 

 

 

Mysteriöse Fotos, gefunden auf gebrauchten Speicherkarten … Nothing’s Lost In Numbers!

Das einfache »Löschen« von Daten bedeutet in der Regel ja nur, dass diese aus dem Datenverzeichnis verschwinden, nicht mehr angesteuert und fortan neu überschrieben werden können. Damit andere sie nicht mit Recovery-Helferlein wieder zum Vorschein bringen können, muss man aber einen Step weitergehen und sie tatsächlich mehrfach überschreiben. Am Mac funktioniert das gründliche Löschen übrigens ganz einfach mit dem Festplattendienstprogramm.

Am 10. August ist die Vernissage in der Galerie Kernweine, die Ausstellung ist bis 6. Oktober zu sehen. 

In der gerade erschienenen PAGE 9.2019 gibt es übrigens ein Interview mit den Machern der Galerie. Der spannende Ausstellungs- und Veranstaltungs-Space wurde von Studio Orel gegründet, letztes Jahr vom Art Directors Club zur Rookie-Agentur des Jahres gewählt. 

 


Fotograf wandert 1400 Kilometer durch Deutschland

$
0
0

… und man kann seine Erfahrungen in einem wunderbaren Online-Tagebuch miterleben.

© Andreas Teichmann

Schon einmal ist Andreas Teichmann quer durchs Land gewandert – wobei quer hier wörtlich gemeint ist: Er ging zu Fuß von Aachen im Westen bis Zittau im Osten. Das ist die Stelle, wo Deutschland mit rund 1040 Kilometern am breitesten ist.

Jetzt hat er die längste Strecke in Nord-Süd-Richtung gewählt: Am 5. August startete er beim Haldenwanger Eck in den Allgäuer Alpen, dem südlichsten Punkt Deutschlands, um zu Fuß bis nach Sylt gehen. Unter http://50days.de veröffentlicht er wieder faszinierende Bilder und Geschichten. Angefangen hat es erstmal mit Regen und einem Wespenstich.

© Andreas Teichmann

Warum ein solches Wahnsinnsprojekt? Der Essener Fotograf, der seit zwanzig Jahren in aller Welt fotografiert und von der renommierten Agentur Laif vertreten wird, wollte »seine Wahrnehmung wieder neu sensibilisieren – durch Entschleunigung«. Beim Wandern erreiche man ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit, Wahrnehmung sei auch »eine Frage des Tempos«.

Natürlich sind auch seine Fotos keine schnellen Instagram-Schnappschüsse, sondern er arbeitet mit einer Phase-One-Mittelformatkamera. Die Ergebnisse sind sehenswert. Unter http://50days.de kann man übrigens nicht nur seine aktuelle Reise verfolgen, sondern auch den ersten Trip von Aachen nach Zittau nachlesen.

© Andreas Teichmann

 

© Andreas Teichmann

 

Vorsicht bei kostenlosen Stockfotos!

$
0
0

Stockbilder, die sich kostenfrei nutzen lassen – hört sich toll an, kann aber seine Tücken haben.

Die Website von Unsplash bietet viele schöne Bilder – kostenfrei

Millionen von Bildern sind für wenige Euros bei den bekannten Microstock-Agenturen zu haben. Aber es gibt nicht nur Leute, denen selbst das noch zu teuer ist, sondern auch scheinbar selbstlose Menschen, die wunderschöne Bilder sogar kostenlos verschenken. Zum Beispiel bei der Plattform Unsplash, die mit dem Claim »The internet’s source of freely useable images. Powered by creators everywhere« auftritt.

Als Unsplash 2013 an den Start ging, gab es dort tatsächlich immer nur zehn tolle Motive, die man kostenfrei nutzen konnte. Seither hat sich die Firma mit Sitz im kanadischen Montreal massiv professionalisiert. Hundertttausende Bilder stehen bereit, Investoren haben Millionen in das Unternehmen gesteckt. Auf seinem Blog Alltag eines Fotoproduzenten hat Robert Kneschke sich mit dem Geschäftsmodell der Firma befasst und weist in einem Artikel auf allerlei Fragwürdiges hin.

 

Markenlogos auf Stockfotos

So sind etwa auf vielen Bildern Markenprodukte zu erkennen, was rechtlich höchst problematisch ist. Bei einigen Fotos, etwa von Autos oder iPhones, ist nicht davon auszugehen, dass die Rechteinhaber ihr Einverständnis gegeben haben. In anderen Fällen betreiben Marken wie Harley Davidson, Kosmetikhersteller Honest oder der Bezahldienst Square selbst dort Accounts und verschenken Bilder, um auf diesem Wege ihre Produkte zu bewerben. Welches Material rechtlich okay ist, lässt sich aber nicht immer erkennen.

Ob man als Gestalter womöglich mit Werbebildern arbeiten will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Falls aber der Rechteinhaber gar nicht mit der Nutzung einverstanden ist, drohen Abmahnungen.

Kostenloses Werbebild von Harley Davidson

 

Markenrechtlich womöglich bedenkliches Bild?

 

Kostenlose Fotos kosten doch Geld

Für viele kostenlose Bildquellen gilt: Das Copyright von Fotos wasserdicht abzuklären, kostet Zeit und Mühe – bei kostenfreien Motiven hat das womöglich nicht stattgefunden. Diese Probleme verbergen die Anbieter dann »im Nebel der AGB und Lizenzbedingungen«, wie Sabine Pallaske schreibt. Das Nachsehen haben abgemahnte User. Die Expertin für Bildrecht beschrieb jüngst auf ihrem Blog bildgerecht.de einen von sogenannten »Copyright-Trollen« verursachten Fall.

Ein Brite hatte guten Gewissens auf seinem Pferdesport-Blog ein Unsplash-Motiv genutzt, angeblich lassen die Bilder sich schließlich kostenfrei auch für kommerzielle Zwecke nutzen. Doch dann flatterte ihm eine Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung ins Haus. Wie sich herausstellte, existierte der angebliche »Robert Greco«, der das Bild auf die Plattform hochgeladen hatte, gar nicht – und war auch nicht Urheber der Aufnahme. Das Foto stammt von einem deutschen Profifotografen, der keine Ahnung von dieser seltsamen Weiterverwertung hatte und damit naturgemäß nicht einverstanden war.

 

Die Gratis-Plattform übernimmt bei Abmahnungen keine Verantwortung

Bei Unsplash fand der abgemahnte britische Nutzer keine Hilfe. Erstmal gab es gar kein Feedback auf seine Nachfragen, nachher erklärte sich die Firma für nicht zuständig. Der fiktive Robert Greco habe ja – wie in den Unsplash-AGBs gefordert – erklärt, die Fotos rechtmäßig hochzuladen. Man könne nichts dafür, dass es Greco gar nicht gibt …

Copyright-Trolle geben fremde Bilder oft als eigene aus, um selbst bei den Nutzern für angeblich verletzte Urheberrechte abzukassieren. In diesem Fall kam die Abmahnung aber vom »echten« Rechteinhaber und dem Nutzer wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als das geforderte Lizenzhonorar zu zahlen. Sabine Pallaske warnt: »Sicher ist, dass die Tools immer besser werden, unrechtmäßig genutzte Bilder in digitalen Medien zu finden. Leider werden die Trolle nur selten gefunden.«

Wer mehr über Fallstricke des Bildrechts im Internet wissen möchte (auch etwa bei der Nutzung von Bildern in sozialer Medien), dem sei das PAGE-Seminar Bildrecht mit Sabine Pallaske empfohlen, das im November in Hamburg stattfindet.

Entschuldigung, was ist eigentlich Grafikdesign?

$
0
0

Mit dem »Graphic Design Play Book« versteht auch der Rest der Menschheit, was Grafikdesigner machen.

Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich tue, muss ich nicht selten durchaus gebildeten Leuten erstmal erklären, was Grafikdesign ist – und dabei wirklich bei Adam und Eva anfangen. Ganz verstanden haben sie es am Ende manchmal immer noch nicht.

Dieses zauberhafte Mitmach-Büchlein führt Laien und Anfänger smart und spielerisch ins Thema Grafikdesign ein.

Auf jeder Seite des »Graphic Design Play Book« gilt es eine gestalterische Aufgabe zu lösen: So lernt man etwa die Formen eines Sabon-h durch Malen nach Zahlen kennen, muss Begriffe als Piktogramme in ein Raster zeichnen oder Schriften den richtigen Marken zuordnen.

Leider gibt‘s das vom Pariser Duo Sophie Cure und Aurélien Farina geschriebene und gestaltete Buch bisher nicht auf Deutsch. Für alle, die des Englischen wirklich gar nicht mächtig sind, funktioniert es trotz wenig Text wohl nicht.

Ansonsten aber ein kleines Wundermittel, um die Kommunikation von Designern und Nicht-Designern in Fluss zu bringen und endlich für gegenseitiges Verständnis zu sorgen.

Ein französisches Original und eine spanische Ausgabe gibt es übrigens unter den Titeln »Livret d’initiation au graphisme« und »Diseño gráfico y pensamiento visual: Cuaderno de actividades«.

 

Typo-Basics: Auf der rechten Seite sollen die Buchstaben vervollständigt werden

 

Sensibilität für Buchstabeninnenräume, Ober- und Unterlängen entwickeln: Welche Punzen links passen zu welchen Umrissen rechts?

 

Serielles Design: Auf der rechten Seite kann man das links gezeigte Gestaltungsprinzip mal selbst variieren

 

In das Büchlein mit einem Gummiband hineingeheftete Materialien für weitere Aufgaben

 

Sophie Cure and Aurélien Farina:
Graphic Design Play Book. An Exploration of Visual Thinking.
Laurence King Verlag, London 2019
80 Seiten
18 Euro
9781786273963
Bestellen

 

Diversity in Start-ups: Studie zum kostenlosen Download

$
0
0

Von Blinkist bis FinMarie: Masterstudenten der HAWK Hildesheim haben untersucht, wie es mit der Diversity in Start-ups aussieht

HAWK Hildesheim. Start-ups sind unheimlich modern . . . doch in Sachen Diversität oft mittelalterlich: Über 70 Prozent der Gründerteams bestehen hierzulande nur aus (weißen) Männern. Darüber muss mal im Detail gesprochen werden, fand ein 17-köpfiges, internationales Studierendenteam der Fakultät Gestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.

Sie besuchten Start-ups, waren etwa bei Blinkist (120 Mitarbeiter aus 36 Nationen), FinMarie, einer Finanzplattform von Frauen für Frauen, oder dem von einem weiblichen Duo gegründeten Legal OS, das beim automatisierten Erstellen von Verträgen hilft. Auch mit Gründungsexperten und Beratern suchten die Studierenden, allesamt Master-Erstsemester, das Gespräch. An der HAWK gibt es übrigens Gründungskurse für alle Studiengänge.

Unter Leitung der Professorin Barbara Kotte entstand so die Studie »polychrom. Diversity is the key«, die sich unter www.polychrom.online kosten­frei downloaden lässt. Wichtigste Erkenntnis: Diversität ist keinewegs nur nice to have, sondern zahlt sich ökonomisch aus. Laut der Unternehmensberatung McKinsey haben Unter­nehmen mit hoher Geschlechterdiversität 15 Pro­zent und solche mit eth­nischer Vielfalt 35 Prozent mehr Rendite als der Durchschnitt ihrer Branche. Wo un­terschiedli­che Sichtweisen und Kultu­ren zusam­men­treffen, entsteht eben Kreativität.

Die Publikation ist übrigens schon preisgekrönt – sie kassierte einen Red Dot Award beim diesjährigen Wettbewerb.

 

Wie es um Vielfalt in Teams steht, zeigen die Macher einer Studie über Start-ups und Diversität erst mal info­grafisch und am eigenen Beispiel

 

Besuch bei Blinks Labs, den Machern von Blinkist

 

Kein Kommentar …

 

Frauen gründen häufiger im Bereich E-Commerce oder Bildung, Männer häufiger im IT- oder Software-Bereich.

 

14 bekannte Illustratorinnen über Sex aus weiblicher Sicht

$
0
0

Mit starken Illustrationen und Comics gehen die Zeichnerinnen das Thema teils sehr persönlich an

© Doris Freigofas in Spring #16

In der neuesten Ausgabe von »Spring« geht es heiss her! Denn das Thema des Bookzines, das das gleichnamige Illustratorinnenkollektiv ein Mal im Jahr herausgibt, heisst diesmal schlicht »Sex«.

Eine sehr persönliche Angelegenheit – entsprechend vielfältig sind die Beiträge zu dem ganz in leuchtendem Pink gestalteten Magazin für Illustration. Stephanie Wunderlich beichtet absurde Teenager-Ängste bezüglich ihrer sexuellen Tauglichkeit. Unter der Überschrift »Over-Flow« stellt Doris Freigofas die weibliche Ejakulation in überfließenden Bildern dar und erklärt, was die weibliche Prostata damit zu tun hat (siehe oben).

Katharina Gschwendtner wiederum stellte ein »Großes Mixmax der sexuellen Identitäten« zusammen. Dort begegnet man etwa »Quicky-Queen Kristin«, der »der starren Olga« oder der »vollblütigen Xenia«, die »liebt wie die Axt im Walde, im Gebüsch, im Büro«. Die Einzelteil der Figuren kann man auseinanderschneiden und in immer wieder neuen, witzigen Kombis zusammenfügen …

Viva la Vulva: Illustrierte Mythen über das weibliche Geschlechtsorgan

Besonders provokativ: Der Beitrag »Viva la Vulva« von Nina Pagalies. Sie hat nicht nur bemerkenswerte Mythen über die fast schon kosmische Macht des weiblichen Geschlechtsorgans zusammengetragen, sondern dieses in verschiedensten Variationen auch äusserst detailgetreu illustriert.

Ein äusserst abwechslungsreicher Band also, mal witzig, mal ernst, derb und dann wieder poetisch, lustvoll, aber auch kritisch.

Erscheinungstermin ist erst der 3. September, aber man kann »Spring # 16« bereits vorbestellen.

© Stephanie Wunderlichs »Adult Corner« in Spring #16

 

© Aus Katharina Gschwendtners »Mixmax der Identitäten« in Spring #16

 

© Aisha Franz hat ihren Comic in Spring #16 »Gender Traffic (Geschlechtsverkehr)« genannt

 

© »Where I end and you begin« von Moki in Spring #16

 

Spring (Hg.):
SPRING#16 – SEX. Magazin für Illustration
Broschur mit Naturpapierumschlag und Neon-Druck
Zweifarbiger Innenteil
256 Seiten
Deutsch mit englischen Untertiteln
24 Euro
ISBN 978-3-938539-54-5
http://www.springmagazin.de

 

Dreister Fall von Bilderklau

$
0
0

Bildrecht adé? Wie Chervelle Fryer eine ihrer Illustrationen auf Socken im Amazon-Shop wiederfand …

 

 

Im April 2018 hatte Chervelle Fryer per Mail eine Anfrage der Firma Good Luck Sock bekommen, eine kanadische Firma, bei der es mit bunten Illustrationen bebilderte Strümpfe und Unterwäsche gibt. Man bot an, für 200 Dollar die Nutzungsrechte für Fryers Motiv »Forest Clutter« zu erwerben. Daraus sollten »ungefähr« 500 Paar Strümpfe werden, bei weiterer Nutzung versprach man eine erneute Zahlung.

Es handelt sich um ein Dschungel-Muster, das vier der am meisten gefährdeten indischen Tiere zeigt.

Illustratorin Chervelle Fryer ist keine Unbekannte. Die aus Cardiff in Wales stammende Zeichnerin, die derzeit in Schweden lebt, wird von der renommierten Illustratorenrepräsentanz Jelly London vertreten, bei der auch die Anfrage eingegangen war. Sowohl Fryer als auch Jelly lehnten das Angebot ab.

Erstaunlicherweise scheint das die Hersteller der »Designer«-Socken, die auf ihrer Website keinerlei Angaben über ihren Firmensitz machen, sondern nur ein Kontaktformular anbieten, nicht sonderlich gestört zu haben. Jedenfalls fand Chervelle Fryer zu ihrer Überraschung nun jüngst Strümpfe mit ihrem Muster auf der Amazon-Website.

 

 

Bildrecht international oft schwer durchzusetzen

Die Agentur Jelly trat daraufhin mit GoodLuckSock in Kontakt, forderte eine Unterlassungserklärung sowie ein Feedback. Das Produkt verschwand dann relativ flott aus dem lieferbaren Amazon-Sortiment sowie von https://goodlucksock.com, aber Chervelle Fryer hat noch keine Antwort der Firma erhalten, etwa was eine Entschädigung für die unlizensierten Einkünfte aus dem Verkauf der Socken angeht.

Statt dessen schickten Follower auf ihre Twitter-Nachricht hin diverse Screenshots von Online-Shops, die ebenfalls ihre Dschungel-Socken verkaufen.

Offenbar verlassen sich Firmen wie diese einfach darauf, dass Illustratoren keine länderübergreifenden Prozesse anzetteln wollen und können. Eine ähnliche Vermutung hatten wir auch schon kürzlich in einem Artikel über »kostenlose« Stockfotos geäussert, die sich dann als geklaut und gar nicht so kostenlos entpuppen … Wildwest in Sachen Bildrecht.

 

 

Das neue Deichkind-Musikvideo ist wieder sehr lustig …

$
0
0

Mit Schauspieler Lars Eidinger als tanzendem Rumpelstilzchen greift der Clip ein YouTube-Video von 2008 auf.

Es lohnt sich nicht nur, das neue Musikvideo »Keine Party« anzuschauen, sondern auch bei YouTube die Kommentare durchzulesen … Hier nur ein paar Kostproben.

»Geologen bestätigen: Ganz Berlin hat sich um einen Meter abgesenkt«.

»Ich hoffe, sie waren sich bewusst, was sie mit dieser Videovorlage auf ihren Konzerten auslösen werden…«

»Wenn dir deine Mutter nicht das kauft, was du willst.«

»Endlich etwas das würdig ist, den Gangnamstyle abzulösen 😅«

Der Aggro-Trampel-Tanz ist allerdings keine Erfindung von Deichkind, die Inspiration holten die Hamburger mal wieder aus dem Netz. Wie etwa schon beim ersten Video zu dem mittlerweile sehnsüchtig erwarteten Album »Wer Sagt Denn Das?«, das am 27. September erscheinen soll: Das geniale Video zu »Richtig geiles Zeug« hatte den YouTube-Klassiker »Drunk Guy in Store« aufgegriffen.

Das Video zu »Keine Party« wiederum ist ein »Reenactment« eines Clips von 2008, heißt es in den Credits auf YouTube. Damals hatte ein wild gewordener Ukrainer einen Song des französischen Elektropunk-Duos Kap Bambino zum Anlass genommen, um an verschiedensten Locations in der Stadt Kharkov zu trampeltanzen.

Der Film ist tatsächlich genauso aufgebaut wie der Deichkind-Clip, nur dass hier noch allerlei pompöse, aus der Sowjet-Ära übriggebliebene Locations als Hintergrund dienen.

Und hat sich der Ukrainer selbst vom Techno Girl inspirieren lassen, einem über zwölf Jahre alten Video?

 


Charmante Out-of-office-Gifs mit Illustrationen

$
0
0

Trotz Abwesenheitsnotiz gute Laune verbreiten – mit witzig illustrierten Gifs!

@ Kitchen/Jelly London , www.jellylondon.com/news/jellyooo

Abwesenheitsmeldungen von Leuten, von denen man beruflich etwas braucht, bekommt natürlich niemand gerne … Ein wenig Humor kann an dieser Stelle nicht schaden – und wer könnte das besser als die Briten?

Die Illustratorenrepräsentanz Jelly London trägt auf ihrer Website seit einigen Wochen witzige animierte Gifs ihrer Illustratoren zusammen, mit denen man seine Abwesenheitsnachricht persönlicher und sympathischer gestalten kann. Obwohl das beim typischen britischen Humor natürlich hier und da mit einer gehörigen Portion Ironie, Anarchie oder Schadenfreude für die Daheimgebliebenen einhergeht …

Einige der Illustratoren beherrschen das Thema Animation und haben die Gifs selbst erstellt. Bei anderen hat Kitchen, das interne Animationsstudio von Jelly London, das Material der Illustratoren in Bewegung gesetzt. Und einige der Zappelbildchen sind direkt bei Kitchen entstanden – wie das oben gezeigte.

Die Gifs werden allerdings nicht als lose Dateien, sondern über Jellys Giphy-Kanal geteilt. Wie man sie in die Abwesenheitsmeldung einfügt, kann man auf auf der JellyOOO-Projektseite nachlesen.

Weitere animierte Gifs finden sich im Giphy-Kanal von Jelly London.

 

Illustration Daniela Sherer, Animation Kitchen:

via GIPHY

 

Illustration Hannah Warren, Animation Kitchen:

via GIPHY

 

Illustration und Animation Dan Woodger:

via GIPHY

via GIPHY

 

Illustration und Animation Damien Weighill:

via GIPHY

 

Illustration und Animation Neil Stubbings:

via GIPHY

Politischer Comic: Drei Frauen im NSU-Drama

$
0
0

Mal nicht Zschäpe – Comic-Zeichnerin Paula Bulling zeigt wenig bekannte weibliche Facetten des NSU-Falls auf

Wie hat sie heute ihre Haare? Wie schick ist sie angezogen? Schaut sie ernst oder provokant fröhlich drein? Bis zum Überdruss hat uns die Person von Beate Zschäpe über die letzten Jahre beschäftigt. Und die Faszination, die die sie offenbar auf die Medien ausgeübt hat, ließ in der Öffentlichkeit manches in den Hintergrund treten, was vielleicht wichtiger oder aufschlussreicher gewesen wäre.

Demnächst erscheint ein ungewöhnliches Buch, das hier einige neue Seiten aufschlägt. Benannt ist es nach den Bruchlinien, die sich derzeit durch Deutschland ziehen und die der NSU-Prozess sichtbar macht. Die Autorinnen sind Anne König vom inhaltlich und gestalterisch äusserst spannenden Verlag Spector Books in Leipzig sowie die in Berlin lebende Comic-Zeichnerin Paula Bulling.

In den Mittelpunkt ihrer Recherchen stellten sie drei Frauen, die als Täterin, Opfer oder unfreiwillig Beteiligte auf ganz unterschiedliche Weise mit dem NSU in Verbindung standen oder gerieten:

– Da ist Susan Eminger, beste Freundin von Zschäpe, mit der sie nicht nur in engem persönlichem Austausch stand, sondern die ihr auch mehrfach ihre Identität in Form von Krankenkasse oder BahnCard »auslieh«.

 

– Eine merkwürdige Geschichte rankt sich auch um Frau N., die als Sachbearbeiterin im Bundesamt für Verfassungsschutz Akten vernichten musste, die sich später als deutlich weniger uninteressant herausstellten, als ihr Vorgesetzter es behauptet hatte.

– Dritte Protagonistin ist die Tochter eines Mordopfers aus Dortmund.

 

 

Das Projekt wurde schon mehrfach in Ausstellungen präsentiert, zunächst beim f/stop Festival für Fotografie in Leipzig, dann im HMKV in Dortmund im Rahmen der Schau The Alt-Right Complex. Ab 5. September ist sie auch im polnischen Zielona Góra zu sehen.

 

Impressionen von der Ausstellung auf dem f/stop Festival, Foto: DOTGAIN

 

Am 7. September stellen Anne König und Paula Bulling im Rahmen der Langen Nacht der Literatur »Bruchlinien. Drei Episoden zum NSU« in der Hamburg Buchhandlung  Strips & Stories vor. 

Paula Bulling, Anne König: Bruchlinien. Drei Episoden zum NSU
Spector Books, Leipzig 2019
120 Seiten
24 Euro
ISBN 978-3-95905-298-6

Vorbestellen

Wettbewerb für Nachwuchs-Designer

$
0
0

Noch bis 20. September können Studenten und Hochschulen sowie Start-ups beim Design-Award »Gute Gestaltung« teilnehmen.

© Christian Vukomanovic

Der Deutsche Designer Club DDC ist einer der traditionsreichsten und renommiertesten deutschen Designerverbände. Im Rahmen seines alljährlichen großen Wettbewerbs »Gute Gestaltung« werden auch Nachwuchs-Designer gefördert.

Der DDC Next Award richtet sich an designorientierte Start-ups, die nicht älter als fünf Jahre sind. Sie können in allen Kategorien des »normalen« Wettbewerbs zu günstigeren Konditionen ihre Projekte einreichen, also in den Bereichen Identity, Campaign, Publishing, Spaces, Reporting, Product und Interactive. Die Teilnahmegebühr betragen für sie 195 Euro. Aus all diesen Einreichungen bestimmt die Jury einen kategorieübergreifenden DDC Next Award, der mit 5000 Euro dotiert ist.

Letztes Jahr ging der der Award an ein Projekt von Hans Berlin: Mit der Marke költ will er Kölsch-Fans aus Köln mit Altbier-Trinkern aus Düsseldorf »endlich an einem Tresen« zusammenbringen.

Der DDC University Award wird für Semester- und Abschlussarbeiten vergeben, die Studenten oder Hochschulen ebenfalls in alle Kategorien zu einer vergünstigten Teilnahmegebühr von 95 Euro einreichen können. Der Overall-Gewinner darf sich ebenfalls über 5000 Euro Preisgeld freuen, zudem gibt‘s Silber, Bronze sowie Urkunden.

Hier ging letztes Jahr Gold an Christian Vukomanovic von Hochschule Hannover für eine Abschlussarbeit, die sich Plastikverschmutzung und recycelbarer Mode befasst.

 

© Christian Vukomanovic

Bis 20. September ist die Wettbewerbs-Teilnahme noch möglich.

Wie hoch die Latte hängt, kann man an den weiteren Preisträgern von 2018 sehen.

Ausstellungsdesign mit bedruckten Böden

$
0
0

Was sich mit bedruckten Vinylböden alles zaubern lässt, zeigten die Medienkünstler Banz & Bowinkel in Berlin

Immer häufiger beziehen die Gestalter von Shops, Messeständen oder Ausstellungen den Fußboden in ihre Inszenierungen mit ein. Möglich machen dies individuell bedruckbare Vinylböden, die nicht nur mit langer Haltbarkeit glänzen, sondern sich auch zu 100 Prozent recyceln lassen.

Jede Menge kreative Möglichkeiten für Gestalter also, wie jüngst auch AR-Installationen in der Berliner DAM Gallery deutlich machten.

Das renommierte Düsseldorfer Künstlerduo Giulia Bowinkel & Friedemann Banz bevölkerte dort seine Ausstellung »Cylinder & Bots« mit computergenerierten Avataren, deren Performances erst durch Augmented Reality sichtbar wurden. Möglich machten dies mit Markern bedruckte Vinylböden, die die visuals united AG passgenau produzierte.

Mit ihrer Marke Fotoboden gilt das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Kaarst als führender Spezialist für bedruckte Fotoböden.

Wer mehr über die auch mit fotorealistischen Motiven, Texten, Grafiken oder Zeichnungen bedruckbaren Beläge von Fotoboden erfahren möchte, hat dazu von 20. bis 22. November auf der Exponatec in Köln Gelegenheit. Freikarten lassen sich über doemming@fotoboden.de anfordern.

Die Messe für Anbieter aus dem Bereich Ausstellungsdesign ist ohnehin einen Besuch wert.

 

 

»Total fun!« – Riesenauftrag für Snapchat

$
0
0

Die Hamburger Agentur Ben & Jan hat im Lauf eines Jahres über tausend Sticker und Filter für Snapchat angefertigt

Die kleine Agentur Ben & Jan hat in den letzten Monaten für einen großen Kunden gearbeitet – die Snap Inc., die ihr Deutschland-Office in der Hamburger Hafencity genau gegenüber der Elbphilharmonie aufgeschlagen hat.

Der Auftrag lautete, als fester Partner jede Menge deutschsprachige Handletterings und Illustrationen für die beliebte Instant-Messaging-App zu erstellen.

Auch charmante geolocated sticker waren gewünscht, so entstanden etwa Motive, die nur bei Nutzern in Hamburg, München und Stuttgart auftauchen.

 

 

Ein gutes Jahr war das sechsköpfige Team in seinem gemütlich verwinkelten Studio in Hamburg St. Pauli mit dem Projekt beschäftigt, und hat in dieser Zeit ordentlich Fahrt aufgenommen.

»Anfangs haben wir pro Runde, die rund drei Wochen dauert, zirka 40 Assets geschafft«, erzählt Jan Rosenstock. »Nach zwöf Monaten Bootcamp sind wir gegen Ende bei einer ganz neuen Qualität unserer Arbeit und Schnelligkeit angekommen. Output der letzten Runde in drei Wochen waren 120. Total fun!«

So konnte die Agentur nicht nur ihre Positionierung als Kreativagentur für junge Zielgruppen nochmal bestätigen. »Auch unsere Stärke im Handlettering und in der Illustration konnten wir um ein vielfaches ausbauen und zum festen Bestandteil unserer Agenturausrichtung machen«, so Rosenstock.

Die meisten Sticker und Filter lassen sich übrigens schon live in der App nutzen – kann man also ausprobieren.

 

 

Viewing all 991 articles
Browse latest View live