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Ratgeber: Was macht gutes Service Design aus?

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Eine der renommiertesten Service-Designerinnen erklärt in einem Ratgeber 15 Prinzipien für gutes Service Design.

Handbuch Service Design Ratgeber Lou Downe
Amsterdam (BIS Publishers) 2020, 224 Seiten. 17,99 Euro. 978-90-6369-543-9

Viele, die es eigentlich selbst ständig tun, wissen nicht einmal, was Service Design ist.

Dabei handelt es sich um eine der zentralsten aktuellen Designaufgaben überhaupt. Und wir alle schlagen uns täglich mit den Ergebnissen herum, ob beim Online-Banking, beim Buchen von Flügen oder bei der Steuererklärung. Oft klappen die einfachsten Abläufe nicht …

Denn wie essentiell kompetente Gestalter für gute Services sind, scheint man noch nicht überall kapiert zu haben. Die Plattform www.gov.uk, die seit 2012 über 2000 Regierungswebsites zusammengeführt hat, ist ein gefeiertes Vorbild – als Head of Design wurde Lou Downe zu den 50 britischen »Creative Leaders« gekürt.

 

 

Ihr Buch »Good Services« baut sie natürlich ebenfalls benutzerfreundlich auf, erklärt in einem unterhaltsamen Text, worauf es beim Servicedesign ankommt. Dazu gibt’s Leitsätze und Tipps wie »Keine neue Ideen, bis alles funktioniert« oder »Substantive sind für Experten, Verben für jedermann«. Gerade wir Deutschen sollten uns Letzteres merken, benutzen wir doch viel zu viele Wörter, die auf -ung oder -tion enden …

Hier schonmal ein Einblick in Lou Downe 15 Prinzipien für gutes Service-Design. Wer mehr wissen will, kann das Buch über den Handel oder direkt beim Verlag bestellen.

 

Tipps fuer gutes Service Design Handbuch Tipps fuer gutes Service Design beste Bücher


Foto-Shootings in Corona-Zeiten

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Der Fotografenverband BFF informiert, wie Foto-Shootings auch auf Abstand funktionieren.

Um die neue Gucci-Kollektion für Herbst/Winter 20/21 zur präsentieren, haben die Models Selfies geschossen – dank der Anleitung von Artdirektor Christopher Simmonds und Guccis Kreativchef Alessandro Michele sind die Ergebnisse erstaunlich interessant.

Es kann also im Notfall klappen, aber auf Dauer sind professionelle Fotografen, Stylisten, Hair- und Make-up-Artists zweifelsohne unverzichtbar.

Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V. (BFF) hat zusammengefasst, wie ein Profi-Shooting in Zeiten von Corona ansteckungsfrei ablaufen kann. Angefangen von der Anreise über Umkleiden und Hair-/Make-up-Styling (womöglich in abgeschirmten Bereichen draußen an der frischen Luft?) bis hin zu den Arbeitspausen, wo man auch nicht zu eng beieinander in Küchen oder Pausenräumen miteinander plaudern sollte … Hier kann man die von BFF-Justiziarin Dorothe Lanc zusammengefassten Regularien für aktuelle Produktionen nachlesen.

Sich bei der Geschäftsstelle häufende Anrufe zur Vorgehensweise zeigen, dass es langsam wieder weitergeht, berichtet BFF-Geschäftsführer Jürgen Meister:

»Im März/April abgesagte Produktionen werden jetzt doch nochmal angefragt, man denkt gemeinsam über Lösungen nach – ob Models einzeln in der Green-Box fotografiert und nachher am Computer zur Gruppe werden oder die lange Brennweite mehr Nähe von zwei Models auf Strandliegen suggeriert als in Wirklichkeit da ist.«

Der Kunde ist per Video zum Set dazugeschaltet und »das Auto-Shooting findet halt diesmal auf dem Firmengelände in Stuttgart-Zuffenhausen statt, wo sich viele Hygiene-Regeln einfacher einhalten lassen als mit einem 25köpfigen Foto- und Filmteam on the road an wechselnden Orten«, so Jürgen Meister.

Wir sind sind gespannt auf die visuellen Ergebnisse, die uns in nächster Zeit erwarten – und wie heimische Locations exotische Settings ersetzen werden.

Das Bild unten ist übrigens hierzulande aufgenommen – hinter flo.w_photography verbirgt verbirgt sich Florian W. aus Köln, den die dortige Model-Agentur Tomorrow Is Another Day vertritt. Und  Sunday/Romuald fotografierte sich beim Zähneputzen im Berlin.

 

 

 

 

 

 

 

 

Illustratoren-Kompendium »Freistil«: Wer will dabei sein?

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Illustratoren finden Kunden in dem beliebten Portfolio-Band – und Auftraggeber den passenden Illustrator.

 

Das bekannteste Nachschlagewerk, in dem Illustratoren sich hierzulande vorstellen, heisst »Freistil«. Seit fast zwanzig Jahren wird es vom Berliner Designer Raban Ruddigkeit herausgegegen und vom Designbuchverlag Hermann Schmidt liebevoll produziert – damit die potentiellen Auftraggeber es auch immer wieder gerne zur Hand nehmen.

Nun steht die siebte Ausgabe des Illustratorenkompendiums an, die im November 2020 erscheinen soll. Die Teilnahme kostet angesichts der speziellen Lage dies Jahr 15 Prozent weniger (eine Doppelseite ist für 295 Euro zu haben, zwei Doppelseiten für 495 Euro).

Damit Qualität gewährleistet ist, entscheidet eine Jury über die Aufnahme des Buchs. Drei bemerkenswerte Illustratoren sind Juroren: Joni Majer, Frank Höhne und Esra Gülmen.

Bewerbungschluss ist der 15. Juli, alle weiteren Infos gibt es beim Freistil # 7 Call For Entries.

Handbuch Illustratoren Kompendium

Freistil 5 erschien mit einem eigens für das Buch gewebten Regenbogen-Textileinband

 

 

Illustratoren finden im Handbuch Freistil

 

Doppelseite von Stephanie Wunderlich in »Freistil #5«

 

Doppelseite von Stephanie Wunderlich in »Freistil #6«

 

Doppelseite von Mone Schliephack in »Freistil #5«

 

Doppelseite von Karsten Petrat in »Freistil #6«

 

Teure Autowerbung? Muss nicht sein!

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So witzig und unterhaltsam können zuhause gedrehte Werbespots sein (wenn Profi-Regisseure ans Werk gehen)

»Simply Clever« heisst der Slogan von ŠKODA – und genau das kann und muss man von den lustigen Werbespots sagen, die drei bekannte Regisseure der Werbefilmproduktion Halal jüngst daheim drehten.

Kreativität und Professionalität kennen halt keine Grenzen und funktionieren auch in der Beschränkungen der »Shot at Home«-Situation. Statt spektakulärer Locations, wie in der Autowerbung üblich, standen diesmal nur Sofa- oder Küchenlandschaften und drei kleine Modellautos zur Verfügung.

Steffen Haars, das Duo From Form sowie Johan Kramer (ehemals KesselsKramer) gingen mit sichtlich Spaß an die Sache. Jurjen Versteeg and Ashley Govers von From Form arbeiteten natürlich – wie man es von ihnen kennt – mit raffinierten Sets und ließen das Miniatur-Auto über den gestylten Frühstückstisch fahren. Der immer witzige Steffen Haars machte sich zum ins Modellauto vernarrten Deppen – mit zerstörischen Konsequenzen. Und Johan Kramer drehte einen Abenteuertrip mit Super8.

Einfach mal selbst anschauen.

 

Autowerbung Corona Werberegisseur
Steffen Haars für ŠKODA

 

 

Autowerbung Shot at Home Corona
Ashley Govers von Form Form für ŠKODA

 

 

Autowerbung Corona ŠKODA
Johan Kramer für ŠKODA

Die besten Illustrationen zur Corona-Zeit

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Wie Illustratoren die Tücken des Lebens in Zeiten von Corona aufspießen – von witzig bis bissig.

Corona Illustration Isabel Blumenthal
© Isabel Blumenthal, www.isabelblumenthal.com

Skurrile Zoom-Konferenzen, Probleme beim Aaabstand-Halten, aber auch die Konsequenzen der Corona-Krise auf Wirtschaft – hier die besten Arbeiten internationaler Illustratoren zur »Neuen Normalität«. Oben eine Zeichung, mit der Isabel Blumenthal zeigt, dass man es als Strandwächter gerade nicht leicht, wo alle ans Wasser streben … Die Offenbacher Illustratorin gehört zur kreativen Riege der Repräsentanz Wildfoxrunning. 

 

Illustration Zoom-Konferenz

Illustration von Pâté über die Sicherheitslücken von Zoom für die »Financial Times«

Illustration Zoom-Chat Katze

Zoom-Video-Konferenz aus der Sicht von des in Berlin lebenden britischen Illustrators Robert Samuel Hanson (hierzulande vertreten von 2agenten).

 

Gruseliger Video-Chat

Auch ein interessanter Video-Call, diesmal illustriert von Ricky A. Gough

 

 

Video-Chat with Mom

»Videochat with Mom«: Mathis Burmeister aka Rekowski aus Berlin (ebenfalls von 2agenten repräsentiert) lässt endgültig unser Vertrauen in das schwinden, was wir beim Video-Call zu sehen bekommen …

»Avoid this« … Wer die wunderbaren Cartoons von Brian Rea nicht kennt, sollte unbedingt seinem Instagram-Account einen Besuch abstatten. Für die »New York Times« illustriert Rea die Kolumne »Modern Love«

 

 

Eine tolle Aktion, um selbständige Kreative in schwierigen Zeiten zu unterstützen, hat sich die niederländische Zeitung »de Volkskrant« für ihre Magazin-Beilage einfallen lassen. Diese wurde komplett von Freelancern gemacht. Paul Faassen  illustrierte das Cover mit der ironischen Zeile »Hart arbeitender Freelancer« – und die passende Innenseite dazu.

 

 

Aus der Titelgrafik der »Wirtschaftswoche« – simpler und prägnanter geht’s nicht

Wunderbares Gif von Veronika Kieneke über die Tücken des Abstandshaltens, Anlehnung an den Blockbuster »Dirty Dancing« von 1987

 

 

Cover von Malika Favre zur schwierigen Lage der Gastronomie

 

 

Geschichten, wie Corona sie schreibt: Erst war obiges Cover von Xavier Altena für eine Veranstaltungsmagazin geplant. Dann fielen alle Events plötzlich aus – und es entstand die Wohnzimmer-Konzert-Version des Motivs.

Die besten Kampagnen gegen Plastikmüll

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Zum Welttag der Ozeane am 8. Juni: Welche Werbung gegen Plastikmüll zieht, was prallt an uns Umweltsündern ab?

Alles dreht sich seit Monaten nur um Corona, dabei sind die bekannten anderen großen Menschheitsprobleme keineswegs gelöst. Der Kunststoffmüll wird noch durch Millionen Einwegmasken, Schutzkleidung et cetera vermehrt. Ein Thema, das wir keineswegs aus den Augen verlieren dürfen.

Havas Düsseldorf hat für die Deutsche Umwelthilfe eine eindrucksvolle Kampagne entwickelt, die sowohl auf Plakaten, als Anzeigen und in sozialen Medien zu sehen war. Der Grundgedanke: So mancher kaum beachtete Plastikmüll, der bei einem scheinbar historischen Ereignis anfällt, hält letztlich vielleicht länger als die Erinnerung an den Anlass selbst. Hier die vier Motive der Kampagne »Forever Lasting Moments«, zu der es auch eine Microsite gibt.

Schädliche Winzlinge

Sie sind klein, aber wir benutzen einfach zu viele davon: die kleinen Tütchen für Shampoo oder Creme-Pröbchen, für Ketchup zu den Pommes oder Soja-Sauce zum Sushi-to-go. 855 Millionen davon werden Jahr für Jahr verbraucht. Die Organisation A Plastic Planet ruft mit ihrer Kampagne »Sack the Sachet« Gesetzgeber in aller Welt dazu auf, dem ein Ende zu setzen. Agentur war Made Thought aus London.

Neopren aus recyceltem Plastikmüll

Surfer-Klamotten aus Neopren sind eigentlich nichts für Menschen, die angeblich das Meer lieben. Die Surfer-Marke O’Neill bietet jetzt Kleidung aus Recycling-Kunststoff an – und wirbt dafür in diesem Spot der niederländischen Agentur Bas Manders. Hoffen wir, dass die Produkte nicht bloß ein Feigenblatt, sondern ernst gemeint sind.

Stifte nicht wegwerfen, sondern wiederauffüllen!

Noch ein praktischer Vorschlag, diesmal von Linc, einem der wichtigsten Stifthersteller Indiens.

 

Glas- statt Plastikflaschen

Mit der spektakulären Aktion »Trink aus Glas« machte fritz-kola von sich reden. In der Nacht zum 21. Januar hatte der Hamburger Cola-Hersteller an zentralen Orten Guerilla-Installationen aus Plastikmüll aufgebaut: an der Hamburger Reeperbahn, im Berliner Sony Center, am Isartor in München und am Stuttgarter Hauptbahnhof. Eigenwerbung mit »Purpose« (wie man heute sagt), die perfekt zur Indie-Marke passt.

 

Unverpackt mit Jung von Matt

Eigentlich war es ein Grund zur Freude, dass Netto im Oktober endlich auf die Kritik von Vebrauchern reagierte und bei frischem Obst und Gemüse die Plastikverpackung wegließ. Doch die Kampagne, mit der Jung von Matt diesen wichtigen Step bewarb, kam dann auch wieder nicht gut an.

Frauen würden als »Ware« dargestellt, hieß es auf Social Media. Zwar gab es auch ein Motiv mit männlichen Protagonisten, aber vielleicht hat man hier das Motto »Hüllen fallen lassen« von den Lebensmitteln doch allzu direkt auf Adam und Eva übertragen …

 

Plastik-Relikte: fischerAppelt für Greenpeace

Gestalterisch und konzeptionell gelungener finden wir die Kreationen von fischerAppelt für Greenpeace. CGI-Artists waren Carioca aus Rumänien:

 

Plastiktüten zum Abgewöhnen: Rethink für East West Market

Die Agentur Rethink aus Kanada hat sich was ganz Gemeines ausgedacht, damit es den Kunden des East West Market richtig peinlich wird, wenn sie Plastiktüten benutzen – sie versahen die Tüten mit Aufschriften, die auf den Besuch eines Sex-Shops, auf den Einkauf von Produkten gegen Darmbeschwerden oder Warzen hinweisen: 



 

ressourcenmangel mit Kampagne für Bundesministerium

Eher ästhetisch und mit regionalem Wortwitz ging die Berliner Agentur ressourcenmangel das Thema Tüte in einer Kampagne fürs Bundesumweltministerium an:





 

McCann Prag für tschechische App Foodgroot

Für die tschechische App Foodgroot, mit der Kunden im Laden checken können, wie gesund und umweltfreundlich ihre Lebensmittelkäufe sind, entstanden bei McCann Prag diese beiden Motive. Sie erinnern an Bilder von Vögel oder Fischen, in deren Mägen jede Menge Plastikmüll gefunden wurde … Die Digital Artists saßen wieder einmal beim vielfach preisgekrönten Studio Carioca in Rumänien.

 

Plastik-Diät: Kampagne von Grey Singapur für WWF

Wir alle haben unsere Portion Plastik intus, so auch die Botschaft des WWF in der Kampagne von Grey Singapur:

 

Mikrofasern im Wasser: Drastische Kampagne von Metaphora für Marevivo

Speziell um Mikrofasern, die beim Waschen ins Wasser gelangen, geht es bei diesem Motiv der Agentur Metaphora für die italienische Organisation Marevivo, die sich seit 1985 für den Schutz der Meere einsetzt. Manchmal ist es wohl nötig, sehr drastische Verbindungen herzustellen, denn noch denken die Wenigsten schon beim Wäschewaschen an die möglichen Schäden bei Meeresbewohnern:

 

Greenpeace Spot »American Ugly«

Dieser Spot greift eine legendäre Szene aus dem mit fünf Oscars preisgekrönten Film »American Beauty« von 1999 auf. Was damals nach Poesie aussah, stellt sich heute dumm und gefährlich dar:

 

Plastik-Baby: Edeka Spot gegen Verpackungsmüll

Heftiges Geschütz fuhr Edeka in diesem Werbefilm auf – leider geht man noch nicht ganz so drastisch gegen jegliche Plastikverpackung in den Obst- und Gemüseabteilungen vor:

 

Preisgekrönt: 747 Studios & Wings The Agency für Sea Sheperd

Kein Futter mehr – Eisbär, Robbe und Pelikan fangen nur noch Plastikmüll … Für die CGI-Artists von 747 Studios aus Hamburg gab es dafür 2019 einen Epica Silber-Award. Die Agentur war Wings The Agency aus Venezuela:



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Das wohl schönste Buch über Zimmerpflanzen

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… und die wunderbaren Pflanzenillustrationen von Monstera Deliciosa & Co haben eine besondere Geschichte

Ihr Alter von 121 Jahren sieht man den 46 Pflanzenillustrationen im Band »Leafy House Plants« nicht an. Der junge Kommunikationsdesigner Benjamin Wurster, Absolvent der Stuttgarter Kunstakademie, entdeckte sie letztes Jahr in der kleinen botanischen Enzyklopädie »Zimmerblattpflanzen«, die Botaniker Udo Dammer 1899 veröffentlichte.

Begeistert von den Bildern machte Wurster sie zunächst bloß zur Vorlage für limitierte Linoldrucke. Doch bald entstand der Wunsch, dem ganzen Büchlein zu einer Renaissance zu verhelfen – in zeitgemäßem Look.

Die Neuauflage enthält auch eine komplette Übersetzung der Texte ins Englische, ist also durchweg zweisprachig. Dazu kommen Scans der originalen Buchseiten.

Für alle Freunde sanfter grüner Mitbewohner ein Muss! Und wer die Kickstarter-Kampagne für das Buch unterstützt, kann auch noch Postkarten-Sets, A3-Linoldrucke und/oder ein Siebdruck-Plakat bekommen. Letzteres natürlich alles in limitierter Auflage.

 

 

 

 

 

So sehen Cover und Original-Seiten aus Udo Dammers Buch »Zimmerpflanzen« von 1899 aus;

 

Wie betrifft die Corona-Krise Ausstellungsgestalter?

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Eine Umfrage des Verbands der Ausstellungsgestalter VerA gibt interessante Einblicke.

Umfrage Ausstellungsdesigner
Wie beeinträchtigt die Covid-19-Pandemie die Arbeit der Ausstellungsgestalter?

 

VerA hat schnell reagiert. Direkt während des Shutdowns startete der Verband der Ausstellungsgestalter in Deutschland e.V. eine Umfrage über die Folgen der Covid-19-Pandemie, an der 83 Büros teilnahmen. Darunter Einzelunternehmer und größere Studios.

Das Ergebnis: Schon im April machten sich wegen Absagen und Auftragseinbrüchen bei nahezu allen deutliche Umsatzeinbußen bemerkbar. Dabei arbeiteten die meisten zu diesem Zeitpunkt noch an Projekten – die Krise könnte sich erst zeitversetzt wirklich bemerkbar machen. Das Diagramm unten zeigt, welche Einbußen die Studios für die nächsten Monate erwarten.

Ausstellungsgestalter Corona-Krise
In welchem Umfang rechnen Ausstellungsdesigner mit weiteren Umsatzeinbußen in den nächsten Monaten, bezogen auf den Jahresumsatz?

 

Wie gehen die Studios mit der Situation um? Laut Umfrage nutzen sie die Zeit, um ihre digitale Infrastruktur auszubauen. Nicht nur Websites werden überarbeitet. Man arbeitet auch an Konzepten für neue digitale Produkte und Angebote, allen voran natürlich virtuelle Präsentationsformen für Museen und andere Aussteller. Manche hinterfragen sogar das eigene Geschäftsmodell, denken über eine Neuausrichtung nach, so VerA. 

Hilfe vom Staat ist ebenfalls gefragt. 72 Prozent der Befragten wünschen sich ein Konjunkturpaket für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Viele halten jetzt auch definitiv den Augenblick für gekommen, um endlich das viel zu komplizierte Prozedere bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Ausstellungsgestalter zu reformieren. In seinem Arbeitskreis Vergabe macht sich VerA schon lange für korrekte und unkompliziertere Ausschreibungen und Wettbewerbe stark.  

Zum Thema Design-Ausschreibungen und was dabei schiefläuft, siehe auch das PAGE-Interview mit dem AGD-Experten José Planas.

 

Verband der Ausstellungsgestalter in Deutschland
Größe der Büros, die an der VerA-Umfrage teilnahmen

 

Zudem enthält die VerA-Umfrage interessante Daten zur wirtschaftlichen Struktur der Büros, die an der Befragung teilnahmen, etwa über Unternehmensgröße, Jahresumsätze, Tätigkeitsfelder oder geografische Verteilung. 

Alle Ergebnisse der aktuellen Umfrage stehen auf der VerA-Website bereit. Im Juli soll es voraussichtlich eine weitere Befragung zur Entwicklung der Branche geben. 

 

Ausstellungsdesign Studios Arbeitsbereiche
Wieviele der von VerA befragten Studios sind in welchen Tätigkeitsbereichen aktiv?

Die schönsten deutschen Bücher / Die besten jungen Buchgestalter 2020

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Die Preisträger des wichtigsten deutschen Buchdesign-Wettbewerbs – heute im Instagram-Livestream

Bild: Carolin Blöink / Albrecht Dobelstein / Stiftung Buchkunst, Frankfurt am Main

Die von der Stiftung Buchkunst berufene Jury hat auch in Corona-Zeiten getagt und 25 Preisträger bestimmt. Die Preisverleihung kann man nun online dort miterleben, wo sonst alle Beteiligten gefeiert hätten: Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann von der Buchhandlung ocelot in Berlin werden die schönsten deutschen Bücher im Livestream ab 20 Uhr unter @ocelotberlin präsentieren.

Plakette schoenste deutsche Buecher

An schönen Büchern ist zur Zeit kein Mangel. Der ersten Jury hatten 660 Einsendungen vorgelegen, aus denen sie Ende April eine Longlist von 217 bemerkenswerten Publikationen erstellte. Einige davon haben wir auf PAGEonline schon vorgestellt, wie etwa »Frohes Schaffen« von Felix Bork oder Christian Sauers Ratgeber »Draußen gehen« für Inspiration und Gelassenheit im Kreativalltag. Keine leichte Aufgabe für die zweite Jury, aus dieser Auswahl nun die 25 Bände zu bestimmen, die fortan den Aufkleber »eines der schönsten deutschen bücher« tragen dürfen. Welche Buchdesigns besonders herausragten, lesen Sie in der Anfang Juli erscheinenden PAGE 8.2020.

Wer den Livestream heute verpasst, erfährt später natürlich alles unter www.stiftung-buchkunst.de.

Bild: Carolin Blöink / Albrecht Dobelstein / Stiftung Buchkunst, Frankfurt am Main

Die Mitglieder der zweiten Jury: Buchhändlerin Jutta Schmitt; Buchgestalterin Romy Pohl; Buchgestalter Victor Balko; Michael Kusche, Herstellungsleiter beim Philipp Reclam jun. Verlag; Designerin Sandra Doeller; Maria Maierhofer, Herstellerin, Nicolai Publishing & Intelligence

 

Die besten Nachwuchs-Buchdesigner

Die Förderpreise für junge Buchgestaltung hat die Stiftung Buchkunst schon gestern Abend auf ihren Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #firstimpression bekanntgegeben (Facebook, Twitter oder Instagram).

Auffallend ist bei allen drei ausgezeichneten Buchdesigns die (mangelnde) Farbgebung, sprich die Reduktion auf Weiß, Schwarz und Grautöne. Trotzdem könnten die Bände unterschiedlicher nicht sein! Mit Preisträgerin Paulina Mohr gibt es in den nächsten Tagen ein Online-Interview über ihr spannendes Experiment zu Frauen in der Bibel.

Alle Coverfotos stammen von Uwe Dettmar.

Paulina Mohr
Die Bibel – Über Frauen
Gestaltung Paulina Mohr
Preis 214 Euro
play-the-system.xyz

 

Klasse für Typografie, HGB
OFF/ON STAGE – Textproben
Institut für Buchkunst / Julia Blume, Ludovic Balland in Kooperation mit dem Bauhaus Dessau
Gestaltung: Zora Asse, Rieke Bogena, Cristina Zickert
ISBN 978-3-947139-06-4
Preis 30 Euro
institutbuchkunst.hgb-leipzig.de

 

 

 

Robert Steinmüller
Aphelion
Gestaltung Robert Steinmüller BUCH und GRAFIK
1152 Seiten
13,5cm x 19,5cm
Künstlerauflage von 20 Stück
Nummeriert, pro Stück 75 Euro.
robertsteinmueller.de

 

So cool können Mode-Fotos mit Mundschutz sein

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Woran sieht man, dass dieses Fashion-Shooting schon stattfand, bevor Corona in Europa ankam?

Bild: Matuš Toth, Styling: Jana Kapounová

Mode-Shootings mit Mundschutz? Hört sich gruselig an, doch es muss halt einfach der Look passen. Wie Jana Kapounová mit einem raffinierten Styling inmitten von Plattenbauten schon bewies, als Europa von Quarantäne und Schutzmasken noch weit entfernt war: Die Editorial-Strecke entstand für die April-Ausgabe des wunderbaren Prager Magazins »dolcevita«, das sich Mode, Design und Architektur widmet. Damals ahnten wir in Europa noch nicht, dass die Gesichtsmasken zu dem Fashion-Accessoire 2020 würden … Fotograf war Matuš Toth.

Jana Kapounová ist eine der bekanntesten und international erfolgreichsten Stylistinnen aus Prag. Sie arbeitet für Magazine wie »Harper‘s Bazaar« oder die Pariser Fashion- und Lifestyle-Bibel »WAD«, aber auch für Werbekunden wie Samsung oder Schwarzkopf. Ihre schönsten Arbeiten (darunter auch regelmäßige Beiträge für »dolcevita«) sind auf ihrem Instagram-Account zu sehen.

Dass die Bilder noch vor dem Lockdown in Europa geschossen wurden, erkennen wir mit unserer inzwischen gewonnenen Pandemie-Expertise natürlich an einem entscheidenden Detail: Zwischen den Models fehlt der derzeit obligate soziale Abstand …

Wie Foto-Shootings nach den aktuellen Corona-Sicherheitsregeln aussehen sollten, haben wir hier schon auf Basis der BFF-Empfehlungen zusammengefasst.

 

Modefotografie Mundschutz Jana Kapounova

Modefotografie Mundschutz Matus Toth

Modefoto Mundschutz Jana Kapounova

Fashion-Shooting Covid19 Jana Kapounova

Fashion-Fotografie Corona Covid Jana Kapounova

Real und digital: Absolvent*innen-Ausstellung online

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Spannende Abschlussarbeiten auf einer konzeptionell smarten Website, die analoge Ausstellung und digitale Präsentation verbindet.

Bild: www.callme5.de/henrik-bohle

Der bei allen Interessierten (inklusive potentiellen Arbeitgebern!) beliebte Rundgang am Ende des Designstudiums fällt aus – wie präsentiert man die Abschlussarbeiten trotzdem in räumlicher Form? Eine Frage, die sich Julian Kobes, Emil Kowalczyk, Paulina Mohr und Sophia Weider aus dem Studiengang Kommunikationsdesign an der Hamburger HAW stellten.

»Ursprünglich hatten wir uns eine Vernissage-Party und Ausstellungstage in einem rustikalen Ausstellungsraum im Grindelviertel vorgestellt«, erklären die Vier. Das fand Corona-bedingt nicht statt. Weil alle Beteiligten trotzdem überzeugt waren, dass die Arbeiten am besten im Raum wirken, übertrugen sie die realen Ausstellungsräume ins Netz.

Digitale Navigation und »analoge« Orientierung gehen dabei Hand in Hand. Einerseits lassen sich die Ausstellungsräume über eine Online-Karte erkunden, andererseits kann man in Web-typischer Weise die einzelnen Projekte über Bilder auswählen, mehr über sie erfahren und sich auch ansehen, wie sie sich im realen Raum präsentieren.

Höchst spannende Inhalte und eine gelungene Form – einzutauchen unter Call Me #5 lohnt sich!

 

Absolventinnen Online-Ausstellung Kommunikationsdesign HAW Website

Absolventinnen Kommunikationsdesign Ausstellung Design HAW 2020

Absolventinnen-Ausstellung Kommunikationsdesign Hamburg HAW-Alexandra Calvert

Abschlussarbeiten HAW 2020 Online-Ausstellung 2020

Designreise in die Frühzeit der Datenverarbeitung

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Wer weiß noch, was Lochkarten sind? Hier sind einige der schönsten Exemplare der millionenfach produzierten Datenträger aus Papier zu sehen.

Computergeschichte im Buch Print Punch
Lochkarten-Wahnsinn bei IBM – die Vorgängerfirma hatte Hermann Hollerith gegründet, quasi der Erfinder der modernen Datenverarbeitung.

Lochkarten stammen aus der Zeit, als man Computer noch analog mit Daten füttern musste. Sie waren aus heutiger Sicht äußerst ästhetisch und deutlich länger im Einsatz als so manche digitale Datenträger, die wir schon haben kommen und gehen sehen, nämlich von der US-Volkszählung 1890 bis in 1980er Jahre. Der Londoner Designer Patrick Fry zeigt die schönsten Exemplare – und gibt mit vielen, teils skurril anmutenden Fotos Einblick in damalige Arbeitswelten.

Heerscharen ungelernter Frauen übernahmen den simplen, aber arbeitsintensiven Job des Lochens und Sortierens der Karten, zumal die Tabelliermaschinen die Resultate wiederum als Lochkarten ausgaben … Die Männer kümmerten sich um die anspruchsvollere Codierung von Karten und Maschinen sowie um die Auswertung.

Das wunderbare Buch mit seinem im Lochkarten-Look gestanzten Cover lässt sich direkt beim Verlag CentreCentre bestellen.

Patrick Fry: Print Punch. Artefacts From The Punch Card Era. London (CentreCentre) 2020, 208 Seiten. 30 Pfund. ISBN 978-1-908970-49-7

Computergeschichte: Frauen beim Sortieren der Lochkarten
Typische Frauenarbeit: Das Sortieren und Lochen der Karten.

Bild: Inge Clemente

Neuer Look für die Gesellschaft für Designgeschichte

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Das Interesse für Designgeschichte ist zur Zeit riesig. Mit ihrem Netzwerk will die GfDg die Auseinandersetzung vorantreiben und in die Gegenwart holen.

 

Gesellschaft für Designgeschichte neues Erscheinungsbild

 

So ziemlich alle wichtigen Experten – ob praktizierende Designer oder Hochschullehrer –, aber auch die führenden Institutionen von Bauhaus-Archiv über Die Neue Sammlung bis zum Internationalen Designzentrum Berlin sind Mitglieder. Mit derart geballter Power setzt sich die 2008 gegründete Gesellschaft für Designgeschichte dafür ein, den Diskurs über das Thema zu intensivieren und zu systematisieren. Sei es in Museen oder medialer Debatte, wo Vergangenheit und Gegenwart von Gestaltung zueinander in Bezug gesetzt werden müssen, sei es an den Hochschulen, wo die GfDg dafür eintritt, dass Forschung und Lehre zur Designgeschichte endlich den angemessenen Stellenwert erhalten.

Mit einem neuen Erscheinungsbild will das Netzwerk nun noch stärker auf sich aufmerksam machen. Melanie Kurz, Professorin für Designtheorie und Designgeschichte an der FH Aachen und seit 2019 Vorsitzende des neuen GfDg-Vorstands, arbeitete bei dem Rebranding mit vier Studierenden ihres Fachbereichs zusammen.

Alisha Steinbach gestaltete den freundlichen neuen Internetauftritt, dessen Anmutung an das auf den Arbeitstischen von Designhistorikern ausgebreitete Material erinnert. Ihr Kommilitone Paul Toma unterstützte sie dabei typografisch, die Programmierung der responsiven Site übernahm Master-Student Konstantin Saller.

Gesellschaft für Designgeschichte neue Website

 

Fürs radikale Redesign des Logos sorgte Master-Studentin Miriam Zimmer, die die vier Buchstaben GfDg auf Grundformen reduzierte und in ein strenges Quadratraster einpasste. Die beiden folgenden Bilder machen das Konzept sichtbar, darunter nochmal das fertige Logo in der Querformat-Variante.

 

Gesellschaft für Design Geschichte Logoentwurf

 

Gesellschaft für Designgeschichte Logoentwurf

 

Gesellschaft für Design Geschichte Logo

 

Redesign Gesellschaft für Designgeschichte
Die beteiligten Designer: oben Miriam Zimmer und Paul Toma, unten Konstantin Saller und Alisha Steinbach

 

Interessante News aus dem Netzwerk findet man jetzt übrigens auch auf Instagram unter @designgeschichte.

 

Publikationen zu Geschichte und Zukunft von Design

Gleichzeitig erschien der dritte Band in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Designgeschichte: »Im Zeichen des Bauhauses 1919 – 2019. Kunst und Technik im Digital Turn.« Tatsächlich hatte Walter Gropius 1923 die erste Bauhaus-Ausstellung 1923 im Weimarer Haus Am Horn (wo übrigens auch die GfDg gegründet wurde) unter dem Motto »Kunst und Technik – eine neue Einheit« veranstaltet.

Ein Konzept, das zukunftsweisender nicht hätte sein können und im Zeitalter der Digitalisierung immer wieder neue Bedeutung erlangt. Schon im Weimarer Bauhaus hatte es aber auch entschiedene Kritiker. Der Band verfolgt diesen Disput bis heute, auch mit hochaktuellen Essays wie »Gemalte Diagramme. Zur Beziehung von Kunst und Informationsdesign vom Bauhaus bis in die Gegenwart« von Theres Rohde, »Digitales Entwerfen zwischen Kunst und Technik« von Meret Ernst oder einem Aufsatz von Michael Braun über computerbasiertes Entwerfen als »Digitale Handwerklichkeit«.

Gesellschaft für Designgeschichte Bauhaus-Buch

Oben der neue, dritte Band aus der Schriftenreihe der GfDg, unten die vorigen Publikationen, ebenfalls bei avedition in Stuttgart erschienen.

 

Gesellschaft für Designgeschichte Publikationen

 

Ungewöhnliches Webdesign für einen »Saftladen«

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Das Design der Website der Juicebrothers zeigt, wie Minimalismus richtig Spaß machen kann!

Webshop Getraenkelieferant Juicebrothers

Mit einem riesengroßer Smiley empfängt der Wiener Lieferant für »Indie«-Getränke die Besucher seines neuen Webshops. Das breit lächelnde Strichgesicht ist interaktiv, wie auf einer Kugel lässt sich die Blickrichtung drehen. Scrollt man weiter nach unten, landet man in einer streng tabellarischen Auflistung der verfügbaren Drinks – von Null- bis Hochprozentigem.

Hört sich nicht gerade aufregend an, aber dank der liebe- und humorvollen Gestaltung der wunderbaren Wiener Agentur 101 ragt der in Rot, Schwarz und Weiß gehaltene Webshop trotzdem deutlich aus dem Einerlei heraus. Neben den derzeit so angesagten, im »Ticker«-Stil animierten Schriftbändern gibt es fliegende Icons und einen Cursor, der sich mal in einen Smiley, mal in ein Info-i und mal in Herzchen verwandelt. Je nach Hintergrund wechselt er zudem die Farbe.

Webshop Getraenkelieferant Juicebrothers Animationen

 

Webshop Getraenkelieferant Juicebrothers Variabler Cursor

 

Schon vor einem Jahr hatte 101 ein neues Branding für The Juicebrothers entwickelt, das prompt vom Creativ Club Austria (CCA – der österreichische ADC) ausgezeichnet wurde. Definitiv ein Hingucker ist auch die jüngst nach den österreichischen Corona-Lockerungsmaßnahmen entstandene Kampagne.

 

Branding Agentur 101 Wien Juicebrothers Getraenkelieferant

 

Erscheinungsbild Getränkelieferant Fahrzeug Agentur 101

Branding Fahrzeug Getränkelieferant

 

Geschäftsausstattung Getränkelieferant Agentur 101

 

Lustiges Branding Getränkelieferant Agentur 101

 

Kampagne Getränkelieferant

 

Kampagne Getränkelieferant

 

Kampagne Getränkelieferant

Interessante Buchgestaltung gesucht!

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Der August Dreesbach Verlag ruft zu Beiträgen für sein Buch »Ideas of Bookdesign« auf.

Buch über Buchdesign

Womöglich attraktiv für Buchdesigner, denn um es gleich vorweg zu sagen: die Teilnahme ist bei »Ideas of Book Design« ist kostenlos. Der Münchner August Dreesbach Verlag, zu dessen Schwerpunkten Typografie und Design gehören, will mit Wolfram Söll von der Agentur designwerk ein richtiges »Praxisbuch« über Buchgestaltung publizieren. 

Damit es randvoll mit schönen Buchdesigns aus Deutschland und ganz Europa wird, läuft eine Ausschreibung bis zum Einsendeschluss am 31. Juli. Die eingereichten Bücher dürfen bis zu fünf Jahre alt sein. Nächstes Jahr soll die englischsprachige Publikation erscheinen.

Die besondere Buchdesign-Idee dabei: ein ausfaltbares Register, über das sich nach buchgestalterischen Details wie etwa Vor- und Nachsatz,  Kapitelaufmacherseiten, Marginalspalten, Infokästen, Veredelungen, Bindearten oder ungewöhnliche Formate suchen lässt. 

Alle weiteren Infos unter www.ideas-of-bookdesign.de.


Insel der Toten: das Webprojekt »Hart Island«

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»The Hart Island Project« ist die interaktive Landkarte einer Insel, die nur wenige Lebende erreichen.

725 Menschen sind seit dem 3. März auf Hart Island begraben worden, einer kleinen Insel, die zum Bezirk Bronx gehört. Seit 1869 begräbt die Stadt New York dort all jene, die keine Angehörigen hatten oder für deren Beerdigung kein Geld da war. Eine Million New Yorker liegen inzwischen auf diesem Armenfriedhof, von Obdachlosen über AIDS-Opfer der 1980er Jahre bis hin zu Covid19-Toten 2020. Im April erreichte die Zahl einen traurigen Höhepunkt, es mussten eigens Arbeiter für die Beerdigungen eingestellt werden.

Jede auf der Karte verzeichnete Zahl steht für ein Massengrab und es ist nur der Initiative und jahrelangen Recherche der Künstlerin Melinda Hunt zu verdanken, dass vieler Toter nun zumindest digital gedacht wird. Wer mehr über eine Person weiss, kann der Online-Datenbank Informationen und Bilder hinzufügen. Das niederländische Studio Airport gestaltete die Site schon 2011 und versah jede Personeninfo mit einer »Clock of Anonymity«. Sie fängt zum Zeitpunkt der Beerdigung an zu ticken und zeigt so an, wie lang dieser schon her ist.

Für die Covid-19-Toten gibt es noch keine Beiträge, sie bleiben bislang anonym.

 

 

Hart Island Webprojekt

 

Wir haben das Hart Island Project auch in PAGE 7.2020 beschrieben, im Artikel »Wissen braucht Design!«.

Dort geht es um den rapide wachsenden Bedarf an Wissensplattformen und Bildungsangeboten im Netz – und um die vielfältigen Chancen, die sich damit Gestaltern verschiedenster Disziplinen bieten, ob Web- oder Motion-Designer, UX oder Branding-Experten.

PDF-Download: PAGE 07.2020

Remote: Workshops und Design Sprint ++ Flexibilität visualisieren ++ Know-how für Packaging-Projekte ++ Bildung und Kultur im Netz ++ Beyond Crisis: Kris Krois im Interview ++ Ratgeber: Kreativ-Notebooks ++ Rethink: Agenturen im Umbruch ++ Restart: Neue Chancen für Designer ++ Corona und Designstudium ++ Inspiration: Muster im Design

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Nachwuchs-Illustratoren stellen sich vor

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27 junge Illustratoren zeigen Bildergeschichten in der Anthologie »Triebwerk«.

Nachwuchs-Illustratoren Anthologie Daniela Heller

 

Aus der Klasse Illustration & Comic von Professor Hendrik Dorgarthen gehen immer wieder tolle Nachwuchsgestalter hervor. Regelmäßig stellen sie sich in der studentischen Anthologie »Triebwerk« vor, dessen neunte Ausgabe jüngst – wie immer – beim Kasseler Verlag Rotopol Press erschien. Als Dozentin war in den vergangenen beiden Semestern übrigens Paula Bulling dabei. Ihr Buch über drei in ganz unterschiedliche Weise in den NSU-Fall verstrickte Frauen hatten wir letztes Jahr vorgestellt. Oben eine Illustration von Daniela Heller fürs Titelblatt von »Triebwerk«. Auch die Cover-Illustration stammt von ihr (siehe ganz unten).

Doch erstmal einige Kostproben aus »Triebwerk #9«.

Nachwuchsillustratoren Kunsthochschule Inga Lisa Burmester

»Intergalaktisches Dating« von Inga-Lisa Burmester.

 

Was sind Comics? Paula Bulling Kunsthochschule Kassel

In ihrem Vorwort zum Triebwerk #9 erklärt Paula Bulling, was Comics sind – mit Bildwelten, die auf die hiesigen Nachrichten von den großen Buschfeuern in Australien 2019 Bezug nehmen.

 

Nachwuchs-Illustratoren Kunsthochschule Georgina Mowwe

Georgina Mowwe erzählt von ihrem Vater.

 

 

Nachwuchs-Comic-Zeichner_Karen-Hertfelder

Vom nicht ganz einfachen Leben einer Pizza-Botin berichtet Karen Hertfelder.

 

Nachwuchs- Illustrator Jonas Töpfer

An mittelalterliche Bild- und Gedankenwelten knüpft hier Jonas Töpfer an.

 

Junge Comic-Zeichner Kunsthochschule Katrien Tanghe

Junge Comic-Zeichner KunsthochschuleGespräche im Stau von Katrien Tanghe.

 

Junge Illustratoren Kunsthochschule Lingyu Jin

»Future Life« von Lingyu Jin

 

Junge Comic-Zeichner Studium Minjung KimMinjung Kim greift den klassischen britischen Kinderreim um den eiförmigen »Humpty Dumpty« auf – der hier zum Spiegelei wird.

 

Junge Illustratoren Semesterarbeit Samirah Frank

Samirah Frank erzählt von einem Date, das gründlich schiefging.

 

 

Jugen Comic-Zeichner Klasse für Illustration Kassel

Dumm, wenn man in der »City of Bigfoot« als einziger kleine Füße hat … wie es im Comic von Stefan Hahn der Fall ist.

 

Junge Illustratoren Satire Verena Kern

Verena Kern malt aus, wie man sich künftig im Wald erfrischt …

 

Die Cover-Illustration fertigte Daniela Heller an. Das 152 Seiten starke Buch lässt sich für 17 Euro bei Rotopol bestellen.

Und hier gibt es Einblicke in »Triebwerk #8«.

Perfektes Corporate Publishing, das Menschen erreicht

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Eine Schweizer Krankenkasse zeigt, wie spannend und erfolgreich Corporate Publishing sein kann.

Corporate Publishing Trendbericht Krankenkasse

Krankenkassen glänzen normalerweise ja eher nicht mit besonders zeitgemäßen Kommunikationsmethoden. Eine ganz besondere und – wie sich schon kurz nach Erscheinen abzeichnet – wohl auch besonders erfolgreiche Form des Corporate Publishing hat die Schweizer Krankenversicherung Sanitas gestartet: den »Sanitas Health Forecast«, der sowohl im Buchhandel als auch am Kiosk verfügbar ist. 

In dem ungewöhnlichen Trendreport, den die Züricher Agentur Branders inhaltlich und gestalterisch betreute, geht es um die Gesundheit der Zukunft – von Gender-Gesundheit bis Biohacking. 

Werden wir mit neuen medizinischen Erkenntnissen und Methoden bald fit und gesund 120 Jahre alt? Können Selbstoptimierungs-Apps dazu beitragen? Immerhin sammeln schon heute 42 Prozent der Schweizer im Alter von 18 bis 29 ihre Fitnessdaten. Und 72 Prozent in der gleichen Altersgruppe finden Genmanipulation akzeptabel, wenn sie Krankheiten verhindert. Das 400 Seiten starke Buch enthält nicht nur die Ergebnisse der ersten Schweizer Umfrage über die Gesundheit von morgen, sondern auch Insights von mehr als sechzig Experten.

Dabei sorgte die Agentur Branders auch für die Redaktion, arbeitete mit über dreißig renommierten Journalisten aus Deutschland und der Schweiz zusammen. Kreativdirektor und Chief Editor war Branders-CEO René Allemann. 

Die Designdirektion übernahm der vielfach ausgezeichnete Thom Pfister, Executive Creative Director bei Branders. Er wiederum brachte den schwedischen Illustrator Andreas Samuelsson ins Spiel. Schon 2018 waren in einer von Pfister kuratierten Ausstellung in der Berner Galerie Soon Arbeiten des Schweden zu sehen gewesen. Nun steuerte Samuelsson auch für den »Sanitas Health Forecast« wunderbare Illustrationen bei. 

 

Corporate Publishing Trendbericht Krankenkasse Sanitas

 

Corporate Publishing Trendbericht Branders

 

Corporate Publishing Trendbericht

 

Corporate Publishing Trendbericht Medizin

 

Corporate Publishing Trendbericht Design Medizin

 

Corporate Publishing Trendbericht Werbekampagne

 

Und hier noch einige der Illustrationen, die Andreas Samuelsson zum »Sanitas Health Forecast« beitrug.

 

Corporate Publishing Trendbericht Illustration Tampon mit Mikrochip

 

 

Webdesign: Was fluide Gestaltungsraster alles können

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(P+) Mit Flexbox und CSS Grid stehen relativ einfach anwendbare Möglichkeiten für flexible Weblayouts zur Verfügung. Aber das ist es nicht allein: Eine neue Generation von Designern verbindet grafische Sensibilität mit Coding-Know-How – und das führt zu aufregenden Ergebnissen. Wir verraten, was Designer mit fluiden Rastern erreichen können.

Fluides Web, Lemoyne Project
Es bewegt sich was … Probieren Sie doch mal aus, was mit den Rastern auf der von Liebermann Kiepe Reddemann gestalteten Website http://lemoyneproject.com passiert

»Das Internet ist für uns alle Neuland«, hat Angela Merkel mal gesagt und dafür viel Spott geerntet. In so mancherlei Beziehung (an die sie gar nicht dachte) lag die Kanzlerin aber keineswegs falsch. Zum Beispiel steckt aus gestalterischer Sicht nach wie vor vie­les in den Kinderschuhen. Nicht etwa bei bild­las­ti­gen Websites, wo mit 2D- oder 3D-Animatio­nen längst viel Sehenswertes passiert. Sondern beim Lay­outen schnöder textlastiger Content-Seiten, die sich sehr oft noch statisch präsentieren. Als hätte sich nicht herumgesprochen, wie sensationell flexibel und vielschichtig digitale Medien im Gegensatz zu Papier prinzipiell sind.

Statische Content-Seiten: Woran liegt’s?

Größtenteils wohl an der Technik, die es über Jahre unmöglich bis schwierig machte, mit beweglichen Grids die aus den Printmedien überlieferten gestalterischen Grenzen zu sprengen. Am Anfang der Internet-Historie standen starre Frames und später CSS-Tabellen, deren Aufgabe es schlicht war, analog gedachte Raster ins Web zu übersetzen. Je mehr Mög­lichkeiten CSS dann im Laufe der Zeit bot, desto komplizierter wurde es – das Potenzial blieb häufig ungenutzt. Dazu kam die neue Herausforderung, Websites responsiv zu gestalten. Um das hinzukriegen, waren möglichst simple Layouts gefragt, nach dem Motto »Bloß keine Experimente«. Ein Zeitalter der Dominanz von Templates und des Designs von der Stange begann.

Flexbox oder CSS Grid? Zukunftsfähige Layout-Module

Das sogenannte CSS Flexible Box Layout Module, kurz Flexbox, erleichtert es seit 2012 zwar, anpassungs­fähige Raster für verschiedene Viewports zu ent­wi­ckeln. An der allgemeinen Gleichförmigkeit än­der­­te sich zunächst aber wenig. Auf Dauer könnte nun das neue CSS Grid (CSS Grid Layout Module) frische Perspektiven eröffnen. Mit wenigen Codezeilen lassen sich damit Flächen in Spalten und Zeilen aufteilen – ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

 

Fluides Web, Lemoyne Project

Fluides Web, Lemoyne Project

Fluides Web, Lemoyne Project

Die Site des Züricher Ausstellungsraums Lemoyne Project legt per Hover-Effekt ein Grid offen, das bei Berührung immer kleinteiliger und facettenreicher wird: http://lemoyneproject.com  

Weblayout: Endlich tut sich Spannendes

Dass derzeit Layouts immer öfter zum Leben erwachen, erklärt man beim jungen Hamburger Studio Liebermann Kiepe Reddemann jedoch mit einem ganz anderen Trend. »Ein genereller Umbruch geht dahin, dass Gestalter zu programmieren anfangen. Raster sind Teil ihrer Ausbildung, ihre Arbeit ist davon stark geprägt. Das führt natürlich im Webdesign zu anderen gestalterischen Ergebnissen«, sagt Jana Reddemann.

Auch bei den drei Agenturgründern, die sich die »Erforschung und Ausweitung von Möglichkeiten und Konventionen« sowie die »Freude an der Interaktion« auf die Fahnen schreiben, gehen Frontend-Entwicklung und -Design Hand in Hand. Ihr Know-how ist gefragt, an Hochschulen wie der HFBK Hamburg, der HGB Leipzig oder der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle geben sie es in Workshops und Lehraufträgen weiter. »Das Denken der Studierenden ändert sich gerade. Webdesign hatte lange ein Imageproblem, viele stellten sich eine IT-Abteilung im Keller vor. Aber langsam erwacht die Faszination«, stellt David Liebermann erfreut fest.

Corona zeigt, was an Designhochschulen passiert

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Jahresausstellung digital: Das kreative Leben brodelt an der Burg Giebichenstein Halle.

Normalerweise laden Designhochschulen am Jahresende zum Besuch vor Ort ein, um ihre Projekte zu präsentieren. Das Corona-Zeitalter erzwingt neue Lösungen – es entstehen tolle Online-Jahresausstellungen, die auch auch über die Distanz hinweg Einblicke in die Aktivitäten von Studierenden und Lehrenden ermöglichen. Womöglich ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben? Wir hätten nichts dagegen …

Ein großes Kreativfest feiert zum Ende des Studienjahres 2019/2020 etwa die Kunst- und Designhochschule Burg Giebichenstein in Halle, derzeit eine der spannendsten deutschen Lehranstalten für Gestaltung. Die Website www.burg-halle.de/jahresausstellung zeigt, was im vergangenen Jahr entstanden ist. Für die Gestaltung der Site sorgten natürlich Studierende aus dem Bereich Kommunikationsdesign, nämlich Karen Czock, Helene Otto und Paul Werner.

 

Die Navigation lädt zur explorativen Erkundung ein – Arbeiten aus den verschiedenen kreativen Fachbereichen von Kommunikations- bis Textildesign, von Innenarchitektur bis Multimemedia/VR-Design sind bunt gemischt.

Wobei auch die Hinweise auf spannende Veranstaltungen, Interventionen und Ausstellungen nicht fehlen, die vor Ort über die Stadt Halle hinweg stattfinden bzw. stattfanden. Macht dann doch auch große Lust auf einen Real-Life-Besuch und ist im Zusammenspiel mit der digitalen Plattform ein funktionierendes Modell auch für die Zeit nach Corona.

Oben zu sehen ist übrigens der BurgSpäti von Paulina Knoll und Rebekka Schilken, eine im Semesterprojekt »Superkiosk Minishop – Portable Mikro-Galerien für Dinge oder Ideen« entstandene Arbeit. Dort gibt’s alles, was Studierende spät abends brauchen könnten – ob was zu essen oder eine Kapa-Platte für Prototypen …

Unten zeigen wir zwei weitere Kostproben, den großen Rest gibt’s auf der Jahresausstellungs-Website.

 

»Das Erinnern als Ausflug« von Maximilian Koch aus dem Seminar »Bücher als Räume«, betreut von Professorin Nike Bätzner

 

Das Datenvisualisierungsprojekt »Kleb’ Es. Leb’ Es.« von Amanda Püschel aus dem Studiengang MM|VR-Design erlaubt es, mit NFC-Stickern Erkenntnisse darüber zu gewinnen, womit wir täglich so unsere Zeit verbringen …

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